Lathandra Mathanda

Aus SolabarWiki

Lathandra Mathanda


Lathandra Mathanda ist Seherin und Wahrsagerin. Sie lebt auf Thrumumbahr. Sie ist eine Aijnan aus der der Zeit, kurz bevor diese von der Göttin verbannt wurden. Zur Zeit der großen Katastrophe war sie 140 Jahre alt, ist also im Jahr 4138 vdW geboren und Mutter von drei Kinder. Eines davon zumindest war eine Tochter mit dem Namen Sarasajah. Die Kinder sind in den Wirren umgekommen, aber in jedem Fall mit Ahinjamuhr und all seinen Einwohnern verbannt worden durch die Wut der Göttin. Wer ihren privaten Erzählungen lauscht, wird vermuten können, dass sie eine der obersten Weisen Frauen war und dem Clan der Jäger angehörte.

Ihre ganze Erscheinung und ihre Geschichte ist nicht minder rätselhaft wie ihre Prophezeiungen. Ob sie bei den Ereignissen um die Kriege mit den Seevicya und dem Verschwinden der Aijnan auch ihre Finger im Spiel hatte ist unbekannt. Aber sie prophezeite ihre Rückkehr, weswegen viele glaubten, dass dies auch geschehen wird - was mit dem Wopp auch unzweifelhaft eintrat. Die Elben Thrumumbahrs und auch die Zwerge Thrumumbahrs glaubten ihr und ihren Prophezeiungen und beide Völker hielten und halten Lathandra hoch in Ehren, weswegen sie bei beiden oft und gerne zu Gast ist.

Die Aijnan sind zurück und somit wurden alle Prophezeiungen Lathandras wahr. Zur Zeit hält sie sich in Ahinjamuhr auf. Dort hat sie ein eigenes Haus erhalten und sogar einen eigenen Leibwächter: Snikch.

Lathandra gibt mittlerweile Auskunft, wie sie Seherin wurde. Sie erzählt dann, dass die Göttin sie verschont hat, als sie von der Katastrophe floh, denn sie hielt sich nicht direkt in der Stadt auf und sah das Unglück durchaus kommen. Zwar nicht in all seiner Tragweite, aber die Verfehlungen der männlichen Aijnan spielte sie nicht herunter, wie viele ihrer Kolleginnen, die die Wahrheit nur zu spät erkennen konnten und dass das Volk der Aijnan von den Seevicya hintergangen worden war. Auf dieser Flucht also holte SIE Lathandra zu sich. Ihr Güte und Liebe zu fühlen, trotz all des Verrats und noch mehr ihr Antlitz zu schauen, raubte ihr das Augenlicht. Jedoch gab die Herrin ihr ihre Gaben und den Auftrag hinaus zu ziehen und eben auch die Rückkehr der Aijnan zu verkünden.

Heute aber scheint sie als ihre Aufgabe zu betrachten, dass die Völker Thrumumbahrs nach der langen Zeit wieder zur Gänze geeint werden. Deswegen verwundert es aber auch nicht, dass Fhoriah unter ihre Fittiche genommen hat, um sie in ihrer eigenen Gabe auszubilden und anzuleiten. Außerdem sitzt sie dem Rat der Weisen Frauen beratend bei, seit der Turm der Weisen Frauen wieder errichtet wurde. Fhoriah ist dabei ihre Rechte Hand.

Ihr Liebe aber gilt Ameran, in den sie sich vor Jahrtausenden bereits verliebt hat, als er sich um sie gekümmert hat, als beim Seelenschlag ihre Familie verbannt wurde, der aber wieder in seinen lange währenden Schlaf geschickt wurde von der Göttin. Jetzt aber, wo er wieder erwacht ist, ist ihre Liebe neu entflammt und wird von beiden gelebt. Auch wenn sie beide dabei nicht unbedingt das Leben eines normalen Ehepaares nach aijnanschen Sitten führen, wie Ghimad feststellen konnte. Aber beide sagen, dass es jeder Zeit passieren kann, dass entweder sie ihre Lebenszeit endgültig ausgekostet hat oder er umgehend zurück in den tiefen Schlaf geschickt werden könnte.

Seit sie wieder in Ahinjamuhr lebt, bewohnt sie mit Ameran und Fhoriah zusammen ein Haus in der Stadt.


In einem kleinen, geheimen Buch, von dem nur Sorei und Theiwia wissen, steht folgendes:

Die Seherin Lathandra. Die Weise Frau Lathandra. Meine Freundin Lathandra.

Wie soll man jemand beschreiben, der eigentlich nicht zu beschreiben ist? Bei ihr fällt es mir am schwersten, wie ich zugeben muss.

Sie ist die älteste lebende Aijnan. Sehr viel älter als selbst die Ältesten der Reiter. Sie zählt so viele Jahre, das selbst ältere Elben und Zwerge sie noch aus, für uns, längst vergangene Zeiten kennen, und ihren Namen mit Ehrfurcht aussprechen. Aber ich schweife ab. Eine Geschichtsabhandlung soll dies ja nicht werden.

Sie ist die weiseste der Weisen Frauen und doch... ist sie im Herzen jung geblieben. Es gibt Momente, da kann ich nur den Kopf über ihren jugendlichen Leichtsinn schütteln. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Manchmal hat sie einen Wesenszug an sich, der mich sehr stark an ein Mädchen erinnert, das die Welt noch nicht kennt. Und dann wieder erklärt sie einem mit sanfter Stimme, wie der Lauf der Zeit ist. Respekt ist das Mindeste, das ich für sich empfinde, empfinden muss. Dennoch glaube ich, dass sie nicht glücklich ist. Sicher, sie hat ihre alte Liebe, den Elben Ameran wieder gefunden, und ja, sie ist nach wie vor sehr hoch angesehen bei allen Völkern Thrumumbahrs. Dennoch spüre ich beinahe körperlich, das etwas wie ein Schatten auf ihr liegt, das ich nicht erklären und fassen kann.

Das ich deswegen mit ihr noch reden muss und auch bald sollte ist mir wohl bewusst. Immerhin ist meine Tochter Fhoriah ihre Schülerin und mein Sohn Ghimad hegt besondere Gefühle für sie.

Aber mehr als dies, muss ich als ihre Freundin mit ihr darüber reden.

Zusatz von Theiwia:

Ich muss gestehen, dass mich Soreis Worte überrascht haben. Mir ist nichts davon aufgefallen. Zugegeben, ich war eine Weile am Freihafen und hatte auch so nicht gerade viel Kontakt zu ihr. Aber wenn sie etwas bedrückt, dann sollte man es vielleicht aufdecken. Dabei muss man aber sehr vorsichtig sein. Wenn Sorei es will, dann werde ich das tun.

Davon abgesehen mag ich Lathandra ungemein. Sie ist das, was ich so gerne des Öfteren sein möchte. Ich spreche nicht davon blind zu sein, um anders sehen zu können, so wie sie es tut. Nein, ich spreche davon ab und an ein Mädchen sein zu können, ohne sich Gedanken um das Hier und Jetzt zu machen. Vielleicht macht sie das ja auch nicht, es kommt mir nur immer so vor. Andererseits, wenn sie diese Zeilen lesen würde, dann würde sie meinen Arm nehmen, mich zu ihr ziehen und mit ihrer sanften, aber festen Stimme mir einbläuen, dass ich es verdammt noch mal machen soll. Und sie hat Recht damit. Ich würde mich glücklich schätzen, wenn sie mich als Freundin ansehen würde.