Shejasade

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Die Magie des Tanzes – Die Shejasade


„... und da war es mir, als würde die wache Welt hinter einen Vorhang gezogen. Ich war allein. Allein mit mir und dieser wunderschönen Frau, die in ihren verführerischen Tüchern um mich herum tanzte, obwohl mein Geist rief, dass ich eben noch unter vielen Männern saß, die wie verzaubert der Tänzerin zusahen. Doch die Rufe verblassten, wie die Klänge wuchsen. Um mich herum aufstiegen. Himmlische Klänge, die einfach in der Luft erschienen und mich in ein Land trugen, in dem die Flüsse aus Gold waren und an den Bäumen wuchs, was das Herz nur zu begehren vermochte.

Und die Shejasade tanzte weiter, weiter nur für mich und ihr Liebreiz drang in mein Herz und ich wandelte mich. Die Mühsal des Lebens fiel von mir und Freude kehrte zurück in dunkle Kammern, die all die Jahre in mir gewachsen waren. Ich lächelte. So lange war mein Gesicht versteinert und endlich wieder war dort Fröhlichkeit in mir. Ihr Schritte waren der Balsam meiner Seele und die Bewegungen ihres Leibes lösten in mir Gefühle, die vergessen waren: Freude, Schönsinn und Begehren...“


Die Magie des Tanzes der Shejasade ist eine ganz besondere in der Welt Solabars. Es gibt bisher nur zwei Völker, wo diese Kunst überhaupt bekannt ist: Bei den Aijnan und bei den Sinar. Trotzdem scheint es nicht unwahrscheinlich, dass diese Meisterschaft auch Angehörige anderer Völker erreichen können. Zum Beispiel heißt es, dass Töchter des Königshauses der Elben zu Thrumumbahr ebenfalls in den Rang einer Shejasade gelangen können, wie auch die Silberfäden bei den Zwergen Thrumumbahrs. Jedoch wird es niemals bei Völkern geschehen, deren Tänze durch strikte Regeln reglementiert sind. Voraussetzung ist der perfekte Einklang mit dem eigenen Leib. Die hohe Kunst der Improvisation und das Verbinden von Tanzelementen zu einem ganz eigenen Stil. Das gepaart mit einer Ausdruckskraft des Körpers der Tänzerin, die den Zuschauer zu betören vermag. Diese Gabe wird vielleicht bei einer von 100 Tänzerinnen je zum Ausbruch kommen, ist dies aber der Fall, so ist sie eine Shejasade.

Zunächst einmal ist Shejasade nur der Titel einer Meistertänzerin. Trotzdem aber hat es zur Folge, dass sie auch in der Lage ist, in ihren Tanz eine besondere und einzigartige Form der Magie zu weben, die sie auch lenken kann. Das hervorrufen von sphärischen Klängen ist noch das offensichtlichste Merkmal. Hinzu kommt aber, die Möglichkeit letztendlich alle Zauber aus dem Bereich Geistesmagie auf andere in ihre Tänze zu weben.

Die häufigsten Arten des magischen Tanzen sind aber immer noch die Absicht zu betören, zu verführen, zu verschleiern oder zu verbergen.


Natürlich bedeutet diese Gabe der Shejasade ein lebenslanges Üben und Vervollkommnen ihrer Fähigkeiten. Tägliches, praktisches Training ist also Pflicht. Hört eine Shejasade damit auf, wird die Magie ihre Tänze verlassen. Sie verliert dadurch nicht ihren Rang, aber die besondere Gabe.

Generell ist zu sagen, dass Shejasaden natürlich bekannt sind, diese aber die Gabe, die damit verbunden ist geheim halten. Zwar wird wie o. g. auch der Betrachter immer von Magie sprechen, wenn er in den Bann einer Shejasade fällt, aber niemals davon, dass es wirklich Magie ist. Ihr Können gilt als Mysterium und die Shejasaden sorgen auch dafür, dass es so bleibt. Sie selbst denken, dass es sich dabei um eine Gnade der Göttin handelt, die ihnen zuteil wird, denn es ist wirklich so, dass bei einem Tanz einer Shejasade weder Magie zu spüren ist, noch ein Zauberkundiger sich der Wirkung zu entziehen mag. Wer einer Shejasade zusieht und sie ihre Kraft wirken lässt, so verfällt man dieser Magie – immer!


Was ist mit Männern. Nun, von der Theorie her können auch Männer in diesen Rang kommen. Sie werden dann Shejasad genannt. Jedoch ist das wahrlich so extrem selten, dass sogar in den Überlieferungen der Shejasaden kaum solche Fälle gibt und diese nur alle paar Jahrhunderte geschehen. Wenn aber, wird darüber berichtet, dass es sich um so überirdisch schöne Männer handelte, dass sie eigentlich schon wieder androgyn wirkten und eine immens weibliche Ausstrahlung hatten, die auch in den Bewegungen deutlich erkennbar gewesen sind.

Und noch eine kleine Anmerkung. Den Shejasaden ist es möglich, einander zu spüren. Man kann dies nicht wie eine Karte benutzen, eher so, dass sie sich plötzlich treffen und dann wissen, warum sie eigentlich den einen oder anderen Weg gegangen sind. Auch ist diese Gabe räumlich stark begrenzt und allenfalls innerhalb den Mauern einer Stadt möglich.


Wie also sieht der magische Tanz einer Shejasade in der Anwendung aus? Da es sich hierbei wirklich um eine direkte Vermischung von Kult und Magie handelt und keine der beiden magischen Gaben mit ihren Regeln die des magischen Tanzes wirklich umschreiben können, bedarf es schlicht der Fähigkeit Tanz. Denn eines muss klar sein: Eine Shejasade kann die Wirkung ihres Tanzes nicht einfach ausschalten, wenn sie aufhört zu tanzen, wie es bei der Magie der Fall wäre. Der Tanz wird im Betrachter immer nachwirken und das auch nur für eine Zeit, die nicht wirklich fest zu machen ist. Eine Shejasade wird mit der Zeit zwar in etwa abschätzen können, wie lang ihr Können wirkt, aber mehr auch nicht. Anders herum ist es nicht wie bei Kult, dass ein einmal Betanzter immer wieder umgehend in den Bann gebracht werden kann. Hier muss die Shejasade wieder von vorn beginnen.

Dadurch aber, dass es sich um eine Verbindung von Klang und Bewegung handelt, die obendrein über einen Zeitraum ausgeführt werden muss, nämlich der Dauer des Liedes zu dem getanzt wird, ist der magische Tanz näher am Kult, als an der Magie.

Wichtig ist obendrein auch die Gemütsverfassung der Zuschauer. Jeder wird anders reagieren und es kann von Mal zu Mal schwanken. Die Intensität der Wirkung ist also ebenfalls nur Schätzbar für die Shejasade.


Die Fertigkeit Tanz wird also bei Erreichen des tänzerischen Meisterranges ganz normal mit 20 + 1W20 ermittelt. Der MP zu Steigerung beträgt hierbei 4. Gewirkt werden kann letztendlich alles aus dem Bereich Geisteszauber auf andere. Jedoch ist das mit Vorsicht zu genießen und wahrscheinlicher sind die o. g. Wirkungen, denn eines muss immer klar sein: Eine Shejasade liebt das Tanzen und wünscht den Zuschauer eben damit in andere Welten zu führen, um ihnen wohl zu gefallen und ihnen eine wunderbare Zeit zu schenken. Wirklich etwas damit erreichen, will die Shejasade extrem selten. Zur Abenteurerin wird eine Shejasade nicht aufgrund ihrer Gabe. Da müssen andere Gründe her.

Daraus folgt natürlich, dass eine Tänzerin, die schon magisch oder kultisch begabt ist, zwar den reinen Titel einer Shejasade erreichen kann, aber niemals die damit verbundenen Gaben erhalten wird, denn diese kann sie mit den ihr zur Verfügung stehenden Kräften so oder so schon längst wirken. Aber trotzdem wird eine solche Shejasade niemals den besonderen Zauber des Tanzes zum Ausdruck bringen können, wie eine volle Shejasade. Bei ihr ist es wirklich dann nur der Titel – nicht mehr. Denn sowohl die Kunst der Magie, als auch die des Tanzes braucht viel Zeit. In beiden zur Meisterschaft zu gelangen, sollte nicht nur extrem selten sein... eigentlich sollte es so gut wie nie vorkommen.

Zum Abschluss noch ein Wort zur Passion: Ja! Schlicht und ergreifend. Natürlich kann eine Shejasade eine Passion haben. Ob jetzt Verführung, Verschleierung, usw. ist egal. Ist die Passion aber vorhanden, so wird sie ganz normal angewendet, wie in den Regeln beschrieben.