Garten des Gestalters zu Ahinjamuhr

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Der Garten des Gestalters zu Ahinjamuhr


Vom Rat des Baumes bekamen die Sinar im Jahre 6987 ndL (Jahr des Wopps) die Erlaubnis bei Ahinjamuhr einen Garten Belurs, einen Ort ihres Glaubens, zu errichten. Bekannt gegeben wurde der Ort bei einem sehr speziellen Belur-Dienst, bei dem sich alle drei Erwählte den Anwesenden offenbarten und den Willen des Gestalters, den Grund für das Erscheinen der Sinar auf Thrumumbahr, verkündeten. Sah die Lage des Ortes - 300 Schritt nordwestlich der Stadt - zunächst nach Separierung aus, so zeigte sich Nicht-Sinar schnell, dass ein solcher Garten wohl ein etwas größeres Projekt ist, was den Aufwand, die Fläche, aber auch die Bauzeit angeht. Nach eineinhalb Jahren ist es dann im Jahr 6989 ndL so weit und eine Woche vor der Freisprechung kann er eröffnet werden, der

Garten des Gestalters zu Ahinjamuhr

Von Ahinjamuhrs Stadtrand bis zum grünen Paradies des Gartens sind nur 200 Schritt Wüste zu überwinden. Als wäre er auf Zuwachs gedacht, besitzt der Garten keine Begrenzung, sondern beginnt einfach. Im Durchmesser nimmt er um die 400 Schritt ein und wurde in Ringen angelegt. An Nord- und Südende des Gartens kann man je eine Erhebung von ungefähr 12 Schritt Höhe ausmachen. Im Norden ist darin die Arena, im Süden das Theater untergebracht.

Im Norden wurden Felsen um das Oval der Arena aufgehäuft und die Erhebung erinnert entfernt an einen Berg. Nimmt man die Sonnensegel am oberen Rand der Arena noch mit hinzu, die den Innenraum beschatten, könnte man es auch mit dem Kegel eines Vulkans vergleichen. Die Arena ist durch mehrere Eingänge von Norden aus zu betreten. In der langen Achse misst sie 80, in der kurzen Achse 50 Schritt.

Die Wände des Amphitheaters im Süden hingegen sind von außen 2/3 mit Erde aufgeschüttet und es fügt sich in seiner Halbkreisform als grüner Hügel mit 25 Schritt im Radius in den Park ein. Die oben herausragenden Mauern überwuchern langsam mit Ranken. Ein kleiner Bach plätschert den Hügel hinab in den Garten. Der Scheitelpunkt des Halbkreises ist auf die Stadt ausgerichtet und beherbergt den Eingang in das Gebäude. Denn von dort kommen jene, die die Kunst schaffen und jene, die sich daran erfreuen.

Der äußere Ring ist 100 Schritt breit und ein angelegter Park. Schmale, manchmal kaum sichtbare Wege durchziehen ihn und führen vorbei an Bäumen, Büschen, Sträuchern, Gras und Blumen. Es geht kleine Hügelchen hinauf, aber auch durch so etwas wie Unterführungen hindurch, um Felsen oder Ruinenstücke herum. Der kleine Bach schlängelt sich durch diesen Gartenbereich und lädt zum Verweilen ein. Wohin man auch sieht, man erkennt die Völker Thrumumbahrs als Ursprung der Dinge. Ein Stückchen Ruine aus Ahinjamuhr, gläserne Brücken, Unterführungen aus geformtem Sand, ein Sonnensegel aus einem Reiterzelt gefertigt, jedes Volk findet sich hier wieder in größeren und kleineren Details.

Ein 11 Schritt breiter Ring aus Sand trennt den äußeren vom inneren Garten. Es ist Sand aus der Wüste der Sinar, und tatsächlich zeichnen die Sinar hier Quithias hinein. Dass sie vom Wind verweht werden nach einiger Zeit, stört sie nicht. Man betritt den Sand nur, wenn man eine Quithia anfertigen möchte. Um ihn zu überqueren, gibt es Brücken rundherum. Eine ist aus den Steinen Ahinjamuhrs, gebaut von Embald und Bendhia, eine aus Sand geformt von den Elben, eine aus dem Glas der Zwerge, eine aus Holz und abschließend mehr eine Hängebrücke, denn sie wurde aus geflochtenem Gras und Segeltuch gefertigt. Aber egal, woraus sie sind, sie sind durchweg Meisterwerke und nicht einfach nur Wege über den Sand hinweg – und sie führen in den inneren Garten.

Dieser durchmisst 200 Schritt und greift die Geländeführung des äußeren Gartens auf. Nur ist man hier unterwegs durch die Natur, unterwegs über Kiesel, durch hohes Gras, über Moos und vorbei an üppig blühenden und duftenden Blumen, Bäume spenden Schatten. Hier gibt es nur drei Bauwerke und diese sind nach Westen hin ausgerichtet. 25 Schritt vom Sandring entfernt stehen drei Pavillons wie auf einem Kreisbogen. Am weitesten im Westen und damit mittig steht ein Pavillon, der nicht gleich klar zu erkennen ist. Er ist filigran und doch stabil vom Anblick her, scheint aus hellgrauem Stein und Nebel zugleich zu bestehen. Er macht einen beständigen, dauerhaften Eindruck. Südlich von diesem steht ein von der Form gleicher Pavillon in Blaugrün. Das Material wirkt fließend. Eine unterschwellige frische Kraft geht von ihm aus. Der nördlichste der drei Pavillons sticht durch die gelbrote Farbe hervor und die Formen zucken und flackern leicht. Man kann unbändige, ungezügelte Kraft in seiner Nähe spüren.

Mitten in diesem inneren Garten aber liegt ein lichter Hain. Die Bäume stehen in zwei Reihen im Kreis, die Äste der Kronen sind miteinander verwoben, als wären sie ein Dach. Das Gras im Schatten der Bäume ist ganz fein und weich, erinnert an Moos. Steht man unter dem Blätterdach, meint man Stimmen im Wind flüstern zu hören. Mittig in diesem Hain liegt eine grüne Wiese, mit weichem Gras, in deren Mitte – etwa 10 Schritt vom letzten Baumstamm entfernt - ein Teich liegt. Eine Quelle scheinbar, von 5 Schritt Durchmesser. Die Wasseroberfläche wird von unten her mittig ständig in Bewegung gehalten, als würde dort Wasser mit höherem Druck nach oben sprudeln. Das Wasser der Quelle fließt stetig von der Mitte aus nach außen hin zum Ufer, um zu fließen und dort im Kieselbett zu verschwinden, als würde es dort abfließen. Es ist kristallklar und man kann nur schwerlich die Tiefe schätzen.

Hier spielt sich in unregelmäßigen Abständen, aber mehrfach täglich ein besonderes Schauspiel ab: Aus den Bäumen des Hains lösen sich kleine, nur Halbquadratzentimeter messende Lichterchen, die auf die Quelle zu schweben und sich über der Lichtung versammeln. Das Sonnenlicht wird von den stetigen Wellen der Quelle zu ihnen hinauf geworfen. Es reflektiert sich dort an ihnen und wird wieder auf das Wasser zurückgeworfen. Wie viele Reflektionen es dort gibt, kann man nicht einmal schätzen, aber nur nach Sekunden funkelt und glitzert die gesamte Lichtung in allen Regenbogenfarben. Überraschenderweise jedoch, ohne dabei wirklich zu blenden. Die Lichter beginnen langsam sich im Kreis um die Quelle zu bewegen, dann schneller, immer schneller und schließlich wirbeln sie nur so umeinander und scheinen von der Fliehkraft wieder in das Blätterdach des Hains gedrückt zu werden, wo sie sich glitzernd verteilen und in den Bäumen scheinbar `verschwinden´. Die Lichtung liegt wieder friedlich und unberührt da. Das ganze Schauspiel hat wohl insgesamt 2 Minuten gedauert. Nur das leise Flüstern der Blätter und das Murmeln der Quelle dringt jetzt an das Ohr.