Kleidung der Weisen Frauen

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Kleidung der Weisen Frauen


Als die Weisen Frauen der Läufer zusammen mit dem Gros der Aijnan beim Wopp zurück nach Thrumumbahr kamen und sie das erste Mal auf ihre Schwestern beim 13. Clan trafen, traf sie, gelinde gesagt, der Schlag. Nicht, weil die Fähigkeiten der Weisen Frauen der Vogelreiter irgendwie besser, mehr oder stärker waren oder es einfach viel mehr von ihnen gab, als bei den Läufern, was die reine Anzahl betraf, sondern schlicht bei dem, was diese Frauen an Kleidung auf dem Leib trugen – wenn man noch von Kleidung sprechen kann. Zumindest nach dem Verständnis der Läufer, was Schicklichkeit betrifft.

Würde man die Kleidung der Weisen Frauen als leidliche Schamverdeckung bezeichnen, so wäre das nicht gelogen. Die typische Ausstattung einer Weisen besteht aus einem eng anliegenden Bustier, das auch bis hin zu etwas, was nur noch als Büstenhebe zu bezeichnen ist, verkleinert werden kann und einem knappen Höschen, das ebenfalls bis zu den Grenzen der Fantasie hin verkleinert werden kann. Dass dazu noch zumeist noch Dreiviertelrock getragen wird (Und damit ist nicht die Länge gemeint, sondern wie weit er den Unterleib und die Beine umfasst. In der Regel ist es ein Reif, an dem der Stoff gewebt ist und er um die Taille gelegt wird und vorne komplett offen ist. Manchmal ist es auch nur eine Schärpe, die exakt ausschließlich über den Po fällt.), macht es nicht viel besser, da er oft genug einfach weg gelassen wird. Auch besteht die Kleidung mitunter nur aus um sich gelegten Tüchern, die nicht weniger Haut offenbaren. Dabei finden alle auf Thrumumbahr bekannten Stoffe Verwendung. Wobei Elbenseide nur bei besonderen Anlässen getragen wird. Meist sind es Maßanfertigungen von Schneiderinnen, denn tatsächlich hat dieser wenige Stoff noch eine leidliche Funktion, ist er doch immer so gewebt, dass er so eng anliegt, dass kein Sandkörnchen sich darunter verirren kann und so, an empfindlicher Stelle, die Konzentration einer Weisen Frau beim Wirken von Magie stören könnte.

Trotzdem ist es erstaunlich, dass der Kleidung der Weisen Frauen eine Aura von Uniform anhaftet. Sie darf und wird wirklich nur von Weisen Frauen getragen. Eigentlich beschränkt sich die Tragerlaubnis auf Machtwirker, aber die Elbinnen und auch Arkanoide der Zwerge verzichten in der Regel auf das Tragen dieser Kleidung, da darin auch objektiv einfach kein Vorteil liegt. Noch erstaunlicher mag es sein, dass die Männer der Vogelreiter bei einer so gekleideten Weisen offenbar nicht sehen, was jeder andere Mann mehr als deutlich sehen kann. Und auch, dass Weise Frauen, die die 350 überschritten haben, weiter bedingungslos an ihrer Kleidung festhalten. Es ist also wirklich Uniform und auch Statussymbol. Eine Weise ist definitiv immer zu erkennen. Wie es zu dieser etwas skurrilen Ausuferung kam, eröffnete sich den Aijnan tatsächlich aber erst in den Jahren nach dem Wopp. Nämlich dann, als insgesamt zwei Uniformen der Weisen Frauen und Männer aus der Zeit vor dem Seelenschlag gefunden wurden. Dabei handelte es sich mit Nichten um den wenigen Stoff, wie er heute üblich ist und es war auch kein Stoff, sondern Leder, das getragen wurde. Dabei aber war der Oberkörper bedeckt, die Röcke, die heute an einem Reif sind, waren fest mit der Hose oder dem Lederrock, der aber tatsächlich auch mal nur bis zum Knie ging oder vielleicht noch eine Handbreit kürzer war, vernäht und alles war mit Fischbein- und Glasintarsien versehen, die aus der klar erkennbaren Uniform, eine gewisse Form der Rüstung machte. Warum es aber immer weniger wurde, was die Weisen trugen, lässt sich nur noch vermuten. Vielleicht ein nacheifern der erheblich feinsinnigeren Freizügigkeit der Zeltfrauenkleider, was dann aber schlicht ausartete.

Zwar muss man eingestehen, dass diese Kleidung das Potential hatte, zu dem zu werden, was sie heute ist, aber würden die Machtlenker von damals wissen, was die Weisen Frauen von heute tragen, würden sie wohl mit Blitz und Donner aus ihren Gräbern aufsteigen. Jetzt aber ist es, wie es ist und selbst die Weisen Frauen der Läufer merken, unterbewusst zumindest, dass man sich an alles gewöhnen kann – und nicht wenige der Frauen sind auf diese anregende Kleidung umgesattelt. Außer man kann die Weise aus den Augen eines Vogelreiters sehen, dann hat man einfach eine Weise in eben ihrer Kleidung vor sich.