Waldburg

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Waldburg

Waldburg – ein kleines, beschauliches Städtchen, welches nur etwas über 2 Tagesreisen östlich von der Metropole Ebutras entfernt mitten im Walde liegt. Die Strasse dort hin ist nur etwa zur Hälfte sicher, denn weiter als einen Tag reichen die Patrouillen von Ebutras aus nicht in Richtung Waldburg. So muss sich der Reisende gut überlegen, ob er die Gefahr eingeht und weiter reist als bis zum Gasthaus Letzte Herberge welche fast schon wie eine kleine Wehranlage für sich dort an der Strasse liegt.

Folgt der Reisende der Straße weiter und überlebt dieses auch, so tritt er eine gute Tagesreise später aus dem Wald und sein Auge blickt über eine gute 250 Schritt große Glacis auf Waldburg, oder besser deren Stadtmauer.

Einzig diese 3 Mann hohe, begehbare Mauer, die Waldburg umschließt mit ihren Zinnentürmchen in regelmäßigen Abständen und den Wehrtürmen je links und rechts von den zwei Stadttoren deuten an, dass es in dieser Gegend wohl nicht immer ruhig zugeht. Fast mag man die scharfen Augen der Elben, welche hinter den Zinnen über dem Tore stehen und die musternden Blicke der Wächter beim Durchschreiten der Tore vergessen, wenn man erst einmal an ihnen vorbei ist. Denn hat man aber erst einmal die vollständig mit Eisen beschlagenen Tore hinter sich gelassen, so wähnt man sich am friedlichsten Ort der Welt.

Die Hauptstraße, welche einmal durch den Ort führt ist breit und sehr eben gepflastert, ebenso wie die Gehwege an ihren Seiten. Von ihr gehen die kleiner, verwinkelteren Sträßchen ab, die sich weiter durch die Stadt schlängeln, aber auch diese sind überraschend eben gehalten. Auch sind die Straßen nur zum Teil direkt von Häusern gesäumt, oft ist es auch nur eine Mauer an der sich blühende Ranken festklammern und oder auch nur kleine Mäuerchen mit einer Art baumbestandener Wiese dahinter. Im Hintergrund kann man dann immer eine weitere Mauer erkennen, welche zu dem eigentlichen Anwesen gehört.

Wie schon in den reicheren Vierteln Ebutras scheint es auch hier üblich zu sein, die Mauern mit Steinmetzarbeiten zu verzieren, deren Muster sich in dem Zugangstore zum Grundstück selbst wiederfinden, egal ob dieses aus Holz oder Schmiedeeisen besteht. So kann man man denn entlang an Blumen und vorbei an kleinen wohl gepflegten Wiesen auf der Hauptstraße einmal die Stadt von Tor zu Tor durchqueren. Der Durchmesser der Stadt ist nicht groß und so hat man sie bequem in nicht einmal einer Stunde von Tor zu Tor durchschlendert. Das Zentrum der Stadt ist der Marktplatz, wo von Frühjahr bis Herbst täglich von Sonnenaufgang bis kurz nach dem Mittag Markt abgehalten wird. Das Prunkstück des Marktes ist der Brunnen in seiner Mitte.

Hat man nun den Eindruck, Waldburg wäre sehr ruhig, so ist es gerade diese Ruhe – neben dem frischeren Klima – die die Sommergäste hierher zieht und dafür gesorgt hat, dass fast die Hälfte der Häuser in Waldburg von Auswärtigen, oftmals sehr weit entfernt angesiedelten Adeligen des Südreiches gebaut wurden, welche in diesem Städtchen den heißen Sommer verbringen. Die Stadt hat also im Sommer beinahe doppelt so viele Einwohner wie im Winter, wo all diese Gäste, wie man sie nennt vor den Schneemassen in ihre eigentliche Heimat flüchten und die eigentliche Waldburger Bevölkerung mit dem Schnee und der Ruhe alleine lassen.

Seit jenem Tag, als auf einmal die Sterne am Himmel anders standen und der anderenorts schlicht Wopp genannt wird, hat sich auch für Waldburg ein wenig verändert. Zumindest was die Zahl wirklich fremder Gäste angeht und die Waldburger sehen immer öfter Leute, die sich Galatstämmige oder schlicht Galater nennen. Diese Leute behaupten, dass das ganze Land, was die Waldburger doch seit Ewigkeiten kennen, plötzlich neu erschienen sei bei ihnen auf Toraim. Das sind natürlich Geschichten, die ausgiebig in den Tavernen der Stadt ausdiskutiert werden müssen, denn die Frage, ob es wirklich die Wahrheit sein kann, oder man es schlicht mit einer ganzen Reihe von Verrückten zu tun hat, muss ja geklärt werden. Aber die Waldburger halten sehr viel für möglich, seit es doch diese seltsamen Leute bei Cyprienne von Rothensee gab. Und auch bei den von Breitensteins treibt sich ja immer wieder seltsames Volk herum. Aber das diese Galater seltsam sind, sieht jeder Waldburger auf den ersten Blick, denn diese Mischung aus Elb und Mensch ist einfach nicht zu übersehen.


Marktplatz

Auf dem Markt liegt das Hauptaugenmerk auf dem großen Brunnen in der Mitte des Platzes. Er ist 6-eckig, es geht zu ihm zwei flache Stufen hinauf und er hat an jeder seiner Ecken einen knapp 1 m hohen Sockel, in der Mitte noch einen Extra Sockel von einer Höhe von 1,50 m. Diese sind rund und mit eher bäuerlichen Motiven verziert, auf ihnen steht nichts. Die Wände und die 6 Wasserspeier am Mittelsockel sind in gleicher Manier geschmückt und der Brunnen bietet einen wahrlich schönen Anblick. Aber warum zumindest im Sommer niemand auf den Gedanken kommt, wenigstens ein paar Blumenkübel auf die Sockel zu stellen, wird einem Reisenden wohl eine ewige Frage bleiben. Der Kenner der Stadt hingegen weiß, dass der Brunnen der bevorzugte Erscheinungsort des Geheimen Rates der Stadt ist und niemandem ist es daran gelegen, wenn der Geheime Rat plötzlich in Blumen steht.

Sommers, wenn sich der Markt nach dem Mittag zu leeren beginnt und alle Stände abgebaut wurden, regt es sich in den Gasthäusern und Teestuben um den Platz herum. Man beginnt auf dem Platze Tische und Stühle aufzustellen und sowie die Mittagshitze vorüber ist flanieren auch schon die betuchteren der Sommergäste über den Platz, um sich vor diesem oder jenem Cafe niederzulassen und zu parlieren, während die Kinderchen von Ammen und Kindermädchen behütet um den Brunnen herum spielen.

Egal ob Morgens oder Nachmittags, Zoltan, der alte Geschichtenerzähler sitzt immer auf den Stufen des Brunnens und berichtet den staunenden Kindern jeder Schicht von den Wundern der Welt.

Noch bevor der erste Schnee fällt, zieht der Markt selbst um. Die großen Tore im Erdgeschoss des Ratshauses werden geöffnet und Händler und Bauern bieten ihre Waren in der Markthalle im Erdgeschoss des Ratshauses feil. Einige Kanonenöfen sorgen des morgens dafür, dass es dort zu Beginn nicht zu kalt ist. Der Wintermarkt ist zwar enger, aber dadurch auch heimeliger als der Sommermarkt und viele nutzen einfach auch die Gelegenheit auf einen Plausch mit Nachbarn und außerdem würden die Marktstände ja mitten im Winter beim Schneefest stören, welches das Ereignis jeden Winters ist.


Die Wache

Gleich als erstes Haus fällt einem Besucher die Wache auf, welche zwar deutlich als solche zu erkennen ist und wohl auch einen Kerker beherbergt, aber der Baustil ist doch weniger trutzig und klobig als man es normalerweise von Gebäuden dieser Art gewohnt ist. Fast schon verspielt scheinen einige der Details zu sein und unwillkürlich fragt man sich, ob hier jemand zu viel Geld gehabt hat.


Gasthaus Zur West-Wache

Gegenüber der Wache – so kann man an dem Schild über dem Eingang erkennen – liegt das Gasthaus Zur West-Wache. Es ist dort einfache, aber herzhafte Kost und gutes Bier zu vertretbaren Preisen zu erhalten. Die Zimmer sind sauber und günstig. Unübersehbar ist der doch recht große Schankraum, welcher mit reichlich Tischen, Bänken und Stühlen ausgerüstet ist, die scheinbar alle die gleiche Größe haben und offensichtlich auch sehr oft innerhalb des Raumes den Standort wechseln. Vor dem Gebäude – durch ein gerade mal kniehohes Mäuerchen von dem Gehsteig getrennt – befindet sich eine kleine Wiese mit recht üppigem Baumbewuchs. Die meisten der Tische und Sitzgelegenheiten aus dem Schankraum sind im Sommer auf eben dieser Wiese zu finden und die Schenke ist insgesamt sehr gut besucht. Dass sie sicher ist, muss sicher nicht noch extra erwähnt werden, da die Stadtwachen aus der Wache gegenüber einen großen Teil der Gäste, im Winter sogar fast alle, stellen.


Regierung

Waldburg gehört zum Lande Ebutras, wobei es verwunderlich ist, dass fast alle Sommergäste aus dem Südreiche, dem Lande anreisen mit dem Ebutras im Krieg liegt und weder Ebutras selbst, noch die Waldburger etwas dagegen unternehmen. Als vor einigen Jahren die Probleme der Länder begannen, blieben nur wenige der Familien weg und gaben ihren Besitz in Waldburg auf. Waldburg selbst hat einen Stadtrat, der noch unterstützt wird von einem Zunft- und Gilderat. Der Stadtrat regelt alle Belange der Stadt und kümmert sich ebenfalls um die Bewachung der Stadt und die Wehranlagen. Er ist aber ebenfalls für die Ausrichtung des Winterfestes verantwortlich.


Glauben

Natürlich ist in Waldburg der Glauben an Belur mehr als weit verbreitet. Schon da die Erwählte Irir dort das Gasthaus Zum klingenden Einhorn führt. Einen wirklichen Tempel gibt es in Waldburg allerdings nicht, Belur-Dienste werden gewöhnlich auf dem Marktplatz abgehalten.


Feste

Jährlicher Höhepunkt der Feste ist das Schneefest, welches immer 4 Wochen nach dem ersten Schneefall in Waldburg abgehalten wird. Jeder der möchte kann daran teilnehmen und eine Figur oder Szene aus Schnee und Eis formen. Dazu haben die Teilnehmer 2 Tage und Nächte Zeit bevor die Arbeiten von einer Jury bewertet werden und die Sieger in den Bereichen 'Einzelarbeiten', 'Gruppenarbeiten' und 'Kinderarbeiten' gekürt werden. Bei den Kindern werden gewöhnlich alle mit einem Preis versehen.