Tratschweib

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Auf der südlichen Halbkugel Balapurs lebt ein kleiner, unauffälliger Vogel, das Tratschweib. Sein Gefieder ist braun, mit schmalen, grauen Streifen. Schnabel und Beine sind bei den Männchen gelblich, bei den Weibchen weißlich getönt.

Tratschweiber sind Kulturfolger, die man in fast jedem Dorf und dessen Umgebung finden kann. Sie leben von Küchenabfällen und haben schon so manchen Kuchen angepickt, den eine Hausfrau auf dem Küchentisch stehen hatte.

Tratschweiber leben in Kolonien von 20 bis 30 Einzeltieren. Sie brühten in niedrigen Bäumen und Hecken.

Der interessanteste Aspekt des Vogels, der ihm auch den Namen gegeben hat, ist die Fähigkeit, Sprache wiederzugeben. Tratschweiber kommunizieren ausschließlich in kurzen Konversationsbrocken, die sie in den Dörfern aufschnappen. Die Brocken haben für einen Zuhörer keinen wahrnehmbaren Zusammenhang. Daher nimmt man an, dass die Vögel aufnehmen und wiedergeben was ihnen für die Kommunikation mit ihren Artgenossen sinnvoll erscheint. Wonach die Vögel die wiedergegebenen Gesprächsbrocken wählen ist unklar - aber es handelt sich wohl um ein kompliziertes Muster von Tonhöhen, Sprachrhythmus und -geschwindigkeit.

Eine zeitlang wurde von diversen militärischen Organisationen versucht, die kleinen Vögel für Spionagezwecke einzusetzen. Allerdings ging dieser Versuch fehl, da man die Tiere nicht zähmen kann und an ihnen vor allem nicht beibringen kann, welchen Teil eines Gesprächs sie nachher wiedergeben sollen.

Trotzdem gab es wohl schon einige Fälle in denen jemand höchst pikante Details aufschnappte als er einer Kolonie von Tratschweibern zugehört hatte.