Silberne Schrecken

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Der Silberne Schrecken


Die lagunische Seeanemone ist mit ihren vier Metern Durchmesser und knapp ½ Meter Höhe schon ein bemerkenswertes Geschöpf. Die bis zu sechs Meter messenden, unzähligen Fangarme führen das erbeutete Opfer direkt zu dem mit scharfen Zacken und Kanten ausgestatteten schnabelähnlichen Maul. Was dort nicht zermalmt, geknackt oder zerrissen werden kann, wird im Magen, der mit seinen ringförmigen Muskeln selbst Transporttonnen zerquetschen kann zum verdauen vorbereitet.

Die Seeanemone, oder wie sie mittlerweile von den Seefahrern genannt wird Laguna-Rosette ist wohl der gefräßigste und dabei am wenigsten wählerischste Bewohner Lagunas.

Einher mit der Beschreibung der Laguna-Rosette geht eine Beobachtung die mittlerweile durch Forschungsberichte bestätigt wird. Es scheint, dass in den Weiten der großen grünen Riffkette eine eigenartige Symbiose stattgefunden hat.

Im Riff lebt eine Echsenart die trotz ihrer Größe nur schwer in ihrem natürlichen Lebensraum auszumachen ist. Ihre Tarnung besteht aus einer unzähligen Menge silbrig spiegelnder Schuppen. Die Echse sucht sich eine Vertiefung im Riff und schmiegt ihren bis zu zwölf Meter langen Körper hinein, spiegelt diffus die Umgebung und nimmt so die Färbung des Riffes und des Bewuchses an. Ihre Nahrung besteht aus Kleinstlebewesen von Plankton bis zu Krebsen oder Riffschwärmern, die es durch die Öffnung auf dem Rücken einsaugt. Während eines noch ungeklärten Krebsmassensterbens muss es zu der Vereinigung, welche die Fauna Lagunas noch heute bestimmt, gekommen sein.

Um den großen Körper weiterhin mit Nährstoffen versorgen zu können, verließ die Echse ihre sicheren Verstecke und begab sich in andere, offenere Regionen des Riffes. Dort muss sie in das Revier der Laguna-Rosette geraten sein. Der genauere Vorgang ist bis heute ein Mysterium, aber die Rosette griff nicht an, sondern löste ihren Haltearm vom Riff und pflanzte ihn in die Rückenmundöffnung der Echse, ihres neuen Wirtes.

So kam es, das Laguna seinen gefährlichsten Bewohner bekam. Da die Rosette nun für die Nahrung der Echse sorgte, konnte sie im Laufe der Zeit sich zum schnell Schwimmer entwickeln. Die Hinterbeine wuchsen mit dem Schwanz zusammen und verdreifachten so die Muskelleistung, während die Vorderbeine sich mit der Zeit in reine Steuerflossen wandelten, deren Krallen noch heute von ihrem Ursprung zeugen.

Mit den empfindlichen Sinnesorganen der Anemone ist es dieser Nutzgemeinschaft möglich Nahrung im Umkreis von mehr als vierzig Kilometern aufzuspüren. Die Geschwindigkeit der Echse bring sie in kürzester Zeit zur Beute. Einmal im Fressrausch greifen die Fangarme nach allem das sich im Aktionsradius befindet. Dabei ist es gleich ob es sich um Fische, Boote oder Taucher handelt. Einmal im Jagdmodus kennt der, wie er mittlerweile genannt wird silberner Schrecken nur noch Beute.