Die Chaoskriege

Wir schreiben das Jahr 3.007 n. C. Das Forschungsschiff Explorer EX-13, der erst vor wenigen Jahren gegründeten Völkergemeinschaft der Milchstrasse dringt in ein noch nicht von Angehörigen der Volkergemeinschaft besuchtes Teilgebiet der Milchstraße vor. Die Arbeiten an Bord der EX-13 sind Routine. Die Mannschaft bildet sich aus erfahrenen Raumfahrern und Wissenschaftlern, die in ihrem Leben schon viel gesehen und auch erlebt haben.
Was aber am 12. Juni geschah sollte als Beginn von Ereignissen sein, die die Milchstraße für 250 Jahre in Atem halten würde. Die EX-13 flog in das Sonnensystem Corelidar ein, welches erst wenige Stunden vorher jenen Namen erhalten hatte. Die Besatzung des Schiffes vermutete erdähnliche Bedingungen auf dem vierten Planeten des System. Da es eine der vorrangigen Aufgaben der jungen Explorerflotte war, genau solche Welten zu finden, um entweder festzustellen, ob diese schon bewohnt und die Bewohner mögliche neue Mitglieder der Gemeinschaft werden könnten oder ob diese zur Kolonialisierung bereit wären, wenn sich dort kein intelligentes Leben selbstständig entwickelt hat.
Als die EX-13 nun die Umlaufbahn des 6. Planeten überschreitete, wurde sie von einer Gruppe bestehend aus fünf Raumschiffen vollkommen unbekannter Bauart und Herkunft überraschend angegriffen. Der Angriff verlief vollkommen aller bekannter Angriffsmethoden und war geprägt von vollkommen wirr und chaotisch zu bezeichnenden Aktionen der Angreifer. Der EX-13 oder vielmehr ihrem erfahrenen Kommandanten gelang es trotz schwerster Beschädigungen in den Hyperraum zu flüchten und diesen Bericht bei der Völkergemeinschaft vor zu bringen. Der Sektor der Milchstraße, wo dieses Geschah wurde fortan Chaos-Sektor genannt und als verbotene Zone deklariert, da man davon ausging auf ein noch unbekanntes, aggressives Sternenreich getroffen zu sein oder zumindest auf eine so zu bezeichnende Enklave.

15 Jahre schlummerte das Ereignis in den Archiven der Gemeinschaft, als das terranische Kampfschiff Erenos, ein Raumer der 800 Meterklasse, durch einen Navigationsfehler mitten im Chaossektor aus dem Hyperraum austrat. Noch ehe die Besatzung des Schiffes seine aktuelle Position bestimmen konnte, wurde es von einem Verband fremder Schiffe ohne Warnung angegriffen. Nur noch der Notruf des Schiffes erreichte Terra und die ersten 1.000 Toten eines noch nicht betitelten Konfliktes waren zu beklagen.
Die terranische Administration stellte umgehend ein Expeditionskorps zusammen, bestehend aus 50 Schiffen. Geführt vom 1.500 Meter durchmessenden Überriesen Archimedes drang die Flotte in den Chaossektor ein, um nach überlebenden des Massakers zu suchen. Aber alles, was sie fanden war eine Flotte des unbekannten Feindes. 10 zu 1 überlegen. Die Schlacht, die sofort entbrannte, als die Flotte den Hyperraum verließ, dauerte 2 Tage. Die Terraner verloren 45 Schiff und der Gegner 40, der ab sofort nur noch das Chaos genannt wurde, weil wieder eine Angriffstaktik verwendet wurde, die bar jeder Logik war und es den Terranern und ihren Recheneinheiten unmöglich machte, diese zu berechnen oder auch nur einzuschätzen.
Nach diesem Vorfall wurde dem Chaos offiziell der Krieg erklärt, aber auch das Chaos selbst begann zu expandieren und immer öfter wurden Verbände des Chaos in den bekannten Regionen der Milchstraße gesichtet und immer öfter kam es zu Kampfhandlungen, die dann letztendlich zu gewaltigen, bodengebundenen Kriegen oder gewaltigen Raumschlachten führte, bei denen Millionen von Wesen und Zehntausende von Schiffen eingesetzt wurden. Nach nur 10 Jahren war es schon der größte Krieg aller Zeiten in den Analen der Terraner. Eine Materialschlacht von unglaublichen Ausmaßen und dem Verlust von Millionen von Menschen auf den Boden, wie im Raum. Aber auch die anderen Völker der Gemeinschaft hatten durchweg Verluste zu beklagen, da man Seite an Seite kämpfte und das Chaos auch keinen Unterschied machte und angriff, was ihnen vor die Zielerfassungen der Waffenbatterien kam.

Das Chaos schien nicht zu vernichten zu sein, aber wenigstens lernte man im Laufe der Jahre seinen Gegner kennen, den man dann in vier Gruppen zu unterteilen vermochte. Die erste Gruppe waren die so genannten Chaoskämpfer. Eine humanoide, äußerst menschenähnliche Lebensform, bei der noch immer unklar ist, ob sie sich selbst entwickelt hat oder sie Mutationen von verschollenen terranischen Kolonialisten sind. Die Zweite, bei weitem gefährlichste Form, sind die Androiden, eine vollkommen mechanische Roboterkampfeinheit, und durch ihren fehlenden Überlebensinstinkt brutalster Gegner, der der Gemeinschaft die meisten Verluste beigebracht hat. Als dritte Gruppe wurden halbmechanische, halb biologische Wesen betitelt, die nur als Aliens bekannt sind. Vierarmige, dunkelgrüne Wesen, die nur aus Blutgier zu bestehen scheinen und die die grausamsten Taten des Krieges vollbrachten und reine Killermaschinen sind, die nicht einmal vor Kindern oder Lazaretten halt machten. Die letzte Gruppe sind die Orks. Eine schon bekannte Rasse, aber noch nie zuvor wurden sie in solchen Mengen gesehen. Abermillionen müssen es sein und so viele sind in den Konflikten und Schlachten auch ums Leben gekommen, und trotzdem schien der Strom dieser Lebensform nicht abreißen zu wollen.

185 Jahre sollte der Krieg andauern, als etwas geschah, womit wohl keine Seite gerechnet hat. Aus einem ebenso unbekannten Sektor griffen in den Konflikt die so genannten Eldar ein. Eine Rasse von elbengleichen Wesen, die aber nicht mehr den alten Werten nachhängen, sondern eine Technik entwickelt haben, die der des Chaos überlegen und der der Völkergemeinschaft mindestens ebenbürtig war. Jeder Eldar ist psionisch begabt und weiß diese Fähigkeiten einzusetzen. Niemand wusste und weiß auch heute noch nicht, woher der regelrechte Hass der Eldar auf das Chaos herkommt, aber mit rasender Wut stürzten sich riesige Verbände mit in den scheinbar endlosen Krieg. Jedoch gab es den Ausschlag. Das Chaos wurde immer weiter und weiter in seinen Ursprungssektor zurück getrieben. Dort wurden die Heimatwelten zu großen Teilen entdeckt und vernichtet. Der Krieg schien gewonnen. Ein Zweckbündnis hatte den Sieg errungen.

Jedoch gab es niemals eine wirkliche Kapitulation des Chaos, nie wurde wirklich Frieden erklärt. Und obwohl nach nunmehr 250 Jahren der Krieg beendet zu sein scheint, herrscht weiterhin eine trügerische Ruhe und ein als wachsamer Frieden zu bezeichnende Situation.
Was aber den Bürgern auf den Welten der Gemeinschaft unbekannt ist, ist das der Krieg wirklich nie beendet wurde. Noch heute, über 400 Jahre nach beginn der offenen Kampfhandlungen, hat sich der Krieg auf die Sphären des Untergrundes zurückgezogen und noch heute Kämpfen Einheiten der terranischen Spezialeinheit GSG, wie auch Einheiten der Eldar gegen das Chaos, das nicht vernichtet worden ist, aber auch nicht die geringsten Anzeichen zeigt, jemals von dem Konflikt abzulassen. Es bleibt nur eine Vermutung: Das dieser Krieg erst dann beendet ist, wenn es auf einer der beiden Seiten keinen Überlebenden mehr gibt.