Die Eiselfen von Hraka'ikari

Das Volk der Eiselfen

Umwelt:
Planet: Hraka'ikari
Wegen der starken Achsenneigung und der vergleichsweise schwachen Sonne sind 70 % des Planeten mit Eis überzogen, der Rest ist Tundra mit Permafrostboden. An manchen Stellen ist die Erdkruste dünn genug um riesige Geysirfelder und heiße Quellen zuzulassen.
Durchschnittstemperatur in den bewohnbaren Regionen um den Äquator: -10 Grad Celsius
Die Tierwelt ist allerdings überraschend vielfältig. Es gibt große Fleischfresser, gewaltige, mamutartige Pflanzenfresser ebenso wie kleine, in Herden lebende Nager.
Die Flora ist spärlich und niedrig. Stärkere Vegetation gibt es lediglich im Umkreis der Geysirfelder.

Aussehen und Kleidung:

Eiselfen sind, im Gegensatz zu anderen Elfenrassen, relativ klein - 1,50 - 1,70 m. Dies mag damit zusammenhängen, dass kleinere Körperoberfläche bei extremer Kälte idealer ist als große.
Der Körperbau ist zierlich und elegant.
Ihre Haut ist im wahrsten Sinne des Wortes schneeweiß, ebenso wie ihr Haar. Die Augen sind dagegen dunkelbraun bis schwarz, leicht schräg und im Verhältnis zum restlichen Gesicht sehr groß. Wie alle Elfenrassen haben auch Eiselfen spitze Ohren, die jedoch, auf Grund der Kälte irgendwann einmal einen evolutionären Prozess durchlaufen haben und nun mit feinem, sehr dichtem, weißen Haarwuchs bedeckt sind. Ohne diese Adaption würden den Eiselfen wohl sehr leicht die Ohren abfrieren.

Auch Eiselfen leben mehrere Jahrhunderte. Wie lange genau ist sehr schwer feststellbar, da Jagd und Klima trotz aller Anpassung Opfer fordern und so gut wie kein Eiself tatsächlich sein volles Lebensalter erreicht. Dazu kommt die Sitte, dass Eiselfen, die sich zu schwach fühlen, um dem Stamm von Nutzen sein zu können, alleine ins Eis wandern um dort in den Armen der Tiergötter zu sterben.

Die Eiselfen haben sich so sehr an das Klima angepasst, dass sie ihre Körper mit besonderen Meditationstechniken vor Klimaeinflüssen schützen können. Dieser Schutz hält einige Stunden, danach muss der Eiself aber in der Wärme ruhen. Die Meditationstechniken beherrscht jeder Eiself von Geburt an. Selbst Kleinkinder wenden sie instinktiv an, wenn ihre Körpertemperatur zu niedrig wird.

Der Umwelt entsprechend tragen Eiselfen durchwegs Felle und Leder. Diese Kleidung ist von außergewöhnlicher Qualität. Die Kunstfertigkeit der Näher und die Sorgfalt mit der die Kleidungsstücke behandelt werden ist so groß, dass ein einziges Kleidungsstück unter Umständen mehrere Jahrhunderte getragen werden kann.
Eiselfen lieben es, ihre Kleidung, sofern sie nicht der Jagd dient, mit bunten Lederschnüren und Stickereien zu schmücken. Auch diese Arbeit ist außergewöhnlich - nicht zuletzt weil sie von der Suche der wenigen Färbematerialien bis hin zur Näharbeit selbst sehr langwierig ist. Es gilt als unmoralisch, die Arbeit irgendwie beschleunigen zu wollen. Jede Minute, die ein Künstler in die Verzierungen investiert hat, wird als kreative Kraft gesehen, die dem Stamm zufließt und von den Tiergöttern besonders gesegnet ist.
Bei Festen und ähnlichen Gelegenheiten flechten die Eiselfen bunte Bänder auch in ihr Haar.
In manchen Bächen findet sich außerdem Gold, das zu kleinen und höchst kunstvollen Schmuckstücken verarbeitet wird, wie etwa kleine Plättchen als Verzierung für Kleidung oder Perlen für die Haare. Kein Eiself wird jedoch jemals Metall auf der Haut tragen. Die Wahrscheinlichkeit einer Erfrierung wäre dadurch noch wesentlich höher als sie es ohnehin schon ist.
Es werden jedoch aus Knochen und Halbedelsteinen wunderschöne Ketten, Armreifen und andere Schmuckstücke gefertigt.

Wirtschaft:

Eiselfen leben von der Jagd, der Viehzucht und einigen, kleinen Plantagen, die um heiße Quellen herum angelegt wurden. Die Zahl des Volkes ist unklar, da es in kleinen, halbnomadischen Stämmen sehr weit verstreut lebt. Klar ist nur, dass es nicht sehr viele dieses Volkes gibt.
Ein Drittel jedes Stammes lebt immer in der Nähe der Plantagen, ein weiteres Drittel kümmert sich um die halbwilden, kleinen Herden von rehartigen Pflanzenfressern, die von den Eiselfen gezüchtet werden, während sich das letzte Drittel oft monatelang unterwegs ist, um genug Wild für den ganzen Stamm zu erjagen. Dies ist trotz der Herden notwendig, da die Zuchttiere nicht besonders fleischreich sind. Außerdem sind, in Ermangelung anderer Baumaterialien, große Felle und Knochen notwendig um Unterkünfte zu bauen.

Wenn sich zwei Stämme treffen, wird auch in beschränktem Masse Tauschhandel betrieben. Da es aber keine fixen Treffen gibt, ist das eine Ausnahmesituation.

Gesellschaft und Religion:

Männer und Frauen sind bei diesem Volk absolut gleichberechtigt. Jeder tut das, was er am besten kann. Angeführt wird der Stamm immer von einer Frau und einem Mann. Einer davon ein Schamane, der andere ein Mitglied einer anderen Berufsgruppe.

Besonders geschätzt werden Handwerker und Künstler. Die oben erwähnten Näher und Sticker ebenso wie die wenigen, die wirklich hervorragende Werkzeuge und Waffen herstellen können. Da es unmöglich ist, im Tundraboden nach Metallen zu schürfen, sind alle Waffen und Werkzeuge aus Stein, Holz oder Knochen.
Dabei darf man nicht den Fehler machen, diese Dinge als primitiv oder minderwertig anzusehen. Die Knochendolche und Pfeilspitzen sind so fein geschliffen, dass Licht hindurchfällt und sind so scharf wie Rasiermesser. Dabei werden die Knochen und Steine bei der Verarbeitung mit diversen Pflanzensäften so behandelt, dass die Materialien trotz ihrer Schärfe nicht spröde werden. 'Bevor ein Dolch bricht, bricht der Arm, der ihn hält' wie man bei den Handwerkern sagt.
Außerdem wird jedes einzelne Werkstück mit haarfeinen Gravuren versehen - verschlungene Tierdarstellungen ebenso wie abstrakte Muster.
Besonders wertvolle Zeremonienwaffen werden auch mit Gold und Halbedelsteinen eingelegt.

Die Umgangsformen innerhalb eines Stammes sind sehr liebevoll und man steht sich im Allgemeinen sehr nahe. Zum Teil wohl auch deshalb, weil es keine festen Partnerschaften gibt. Man bleibt eine Weile zusammen, driftet dann wieder auseinander und schließt sich jemand anderem an. Solch Verbindungen sind durchaus auch zu dritt oder viert möglich. Eifersucht ist unbekannt. Die Kinder gelten als Kinder des Stammes und der ganze Stamm ist für die Erziehung verantwortlich.

Treffen sich zwei Stämme, ist das Verhalten sehr höflich, fast steif. Man verneigt sich und formuliert seine Worte mit höchster Vorsicht. Niemand ist an Missverständnissen oder Auseinandersetzungen interessiert.

Verbrechen sind äußerst selten. Kommt es doch einmal zu einem Verstoß gegen die Stammesregeln wird gemeinsam über eine angemessene Strafe beraten, das letzte Wort haben jedoch die beiden Stammesführer.

Wie erwähnt werden die Stämme unter anderem auch von Schamanen geführt, die durchwegs äußerst starke Kultanwender sind. Der Kult wird jedoch ausschließlich in Notfällen eingesetzt, da er als Segen der Tiergötter gilt der nicht leichtfertig verschwendet werden darf.
Die Tiergötter gelten als eine Wesenheit, die wie eine Herde aus vielen besteht und doch nur ein einziges Wesen ist. Sie können so viele Gesichter tragen, wie es Tierarten gibt. Einzelne Eiselfen wählen ein Totemtier, besonders nach todesnahen Erlebnissen oder besonders eindringlichen Träumen. Dies gilt aber als vereinzeltes Phänomen und die meisten Eiselfen sehen die Tiergötter als lebenspendendes Wesen, das in jeder Tiergestalt verehrt werden kann.

Kontakte nach außen:

Fremde werden höflich aufgenommen da es als Verbrechen gegen die Tiergötter gilt, ein lebendes Wesen ohne Schutz dem Klima zu überlassen. Es wird jedoch für jeden Besucher sehr, sehr lange dauern, bis er voll in die Gesellschaft integriert wird.