Die Göttin der Galater

Ihr Wunsch war Leben. Leben ist weich und Zart. So schuf sie aus Erde und Holz Frau und Mann und setzt sie in die unendlichen Wälder, auf das sie lange suchen müssen, um das Licht der Sonne zu sehen. Aber wenn sie es einmal sehen, so werden sie es nie mehr missen wollen. Sie werden sich untertan machen alles Land, das sie betreten werden.

So steht es in den Glaubensbüchern der Galater. Tief verwurzelt ist die Verbindung der Galater mit der Welt, den Wäldern und der Erde selbst. Sie sehen sich als die ausführende Kraft auf Galat. Die Verkörperung ihres Glaubens ist die Göttin, die sie mit Galat letztendlich gleich setzen, denn aus ihrem Schoß sind sie entsprungen und so rechtfertigen sie auch, dass sie die Herrschaft über Galat übernommen haben.
Nun sind die Galater aber nicht das einzige, intelligente Volk auf Galat. Es gibt noch die Alten Völker, die Erstgeborenen, die schon lange auf Galat wandelten, bevor die Galater sich entwickelten, oder wirklich aus der Erde stiegen, wie es oben genannt wird. Eigentlich hätten nun die Alten Völker logisch begründet auch die älteren Rechte an Galat, dies aber sah das junge Volk überhaupt nicht ein, denn zum einen vermehrte es sich wesentlich schneller, als alle anderen intelligenten Völker zusammen, obwohl sie mit einer Lebensspanne von bis zu 200 Jahren das mit den Orks zusammen auch mit Abstand kurzlebigste Volk sind. Zum anderen sind sie der festen Überzeugung, dass die anderen Völker nur Versuche der Göttin waren und sie selbst nun die Vollendung ihrer Schöpfung sind.
Das sie auch die wenigsten Eigenschaften grad in arkaner Hinsicht haben, wird dabei gerne unter den Teppich gekehrt.
Da die Galater an anderer Stelle aber hinreichend beschrieben sind, hier nun mehr zum Glauben der Galater an sich.

Wie festgestellt wurde, glauben die Galater an eine weibliche Göttin, aus deren Schoß sie entsprungen sind und in diesem Fall Galat selbst. Das ist insofern interessant, dass fast alle Völker Galats einen mehr oder minder Göttinnenglauben haben, der nur in seinen Formen, Ausdrucksweisen und den Schöpfungsgeschichten selbst differiert, wie auch in der Erscheinungsform der Göttin.
Bei den Galatern nun, hat sie die Form der Welt, ist also immer präsent und um sie herum, sie fühlen sich allgegenwärtig in ihr. Sie kommen aus ihr und gehen vor allem beim Tod wieder in sie zurück. Wobei aber beim Tod eine Verbrennung üblich ist und nicht die körperliche Bestattung in der Erde selbst. Nur hoch stehende Persönlichkeiten wurden und werden noch immer mumifiziert und in Mausoleen konserviert. Dies geht darauf zurück, dass die Galater glauben, dass so der Geist des Verstorbenen in der Welt verbleibt und seine Weisheit, wie auch sein Wissen in andere übergehen kann, oder auch Orte dadurch mit einer Art Aura umgeben werden.

Durch die Technisierung hat sich der Glaube im Laufe der Jahrtausende abgeschwächt und ist heute nur noch als ‚da’ zu bezeichnen. Entsprechend sind ‚reale’ Begegnungen mit der Göttin immer seltener geworden. Heute wird über so etwas gar nicht mehr berichtet.
Jene die tief im Glauben stehen, verkünden deswegen, die Göttin würde die Galater verlassen, wenn dies so weiter gehe. Allgemein denken die Galater aber, dass all dies nur eine uralte Methode des Geistes war, um unlösbare Fragen zu erklären. Die Göttin war somit nur ein Hilfsmittel, das der Galater von heute einfach nicht mehr braucht. Wodurch Wissenschaft und Technik letztendlich an die Stelle der Göttin getreten sind.

Heute wird der Glaube nur noch zum einen in wenigen Tempeln in den Städten gelebte, wobei sich die dort versammelnden Gläubigen nicht über Platzmangel beschweren können. Nur in ländlichen Gegenden wird auch heute der Glaube durchaus noch gelebt. Also dort, wo die Verbindung zur Natur, der Göttin, selbst noch gegeben ist.
Dort werden sie noch gefeiert, die großen Feste der Göttin, die in den Städten nur noch zu Konsumorgien verkommen sind.

Dies wären:

Wobei der Letztgenannte der höchste Feiertag der Galater ist, denn an diesem Tag wird symbolisch der Tag nachempfunden, als die Galater das erste Mal den Schatten der Wälder verlassen und das Licht der Sonne Sola gesehen haben. Der Tag der hohen Herrin wird wirklich überall auf Galat gefeiert. Auch die Städter kleiden sich an jenem Tag in die traditionelle Blätterkleidung.

Manchen Unkenrufen zum Trotz gibt es genug Stimmen, die der festen Überzeugung sind, dass die Göttin die Galater nur deswegen noch nicht verlassen hat. Weil dieses Fest in trauter Gemeinschaft von allen gefeiert, regelrecht zelebriert wird.

Trotzdem gibt es keinen Zweifel daran, dass der Glaube an die Göttin heute keine wirklich große Bedeutung im Leben eines Galaters mehr spielt.