Des Königs Tod

Tränen fallen nieder auf das rote Land
Tünchen die Welt in silbernen Glanz aus Traurigkeit
Das Leben genommen durch des Feindes Hand
Und wird uns gewahr die eigne Sterblichkeit

Dort liegt er nun ganz nass und kalt
Das bleiche Antlitz von seinem Haar bedeckt
Doch selbst der Tod macht eisern Halt
Als er die Schönheit dieses Manns entdeckt

Nur einer von vielen scheint er zu sein
Zwischen unzählbar vielen Toten
Und doch liegt ein heller, lichter Schein
Auf seinem Leib, dem blutig roten

Die letzte Schlacht ist nun geschlagen
Die Heimat frei von Feindes Plage
Doch so viele Mannen traurig lagen
Auf des Schlachtfelds grausger Trage

Und mit allen ging der König fort
Sein Leben ließ er für sein Land
Die Hoffnung aller blieb an diesem Ort
Für die Freiheit unser blutiger Pfand

Die Frauen singen Klagelieder überall
Zeugen von der Liebe, die ihm gehörte
Kinderjammer, nur ein schwacher Hall
Kriegers Tränen, die ihm Treue schwörten

Jetzt ist er für immer fort
Im Geisterreich geht er umher
Doch blickt er jederzeit von dort
Zu uns und seinem Lande her


(Galatisches Trauerlied um König Felotoc, der in der Schlacht bei Brehimzahil sein Leben ließ, um sein Land von den Vicya und den marodieren Orkscharen zu befreien. Er gilt als einer der beliebtesten Führer des galatischen Altertums.)