Der Untergang Sohmohras

Und es begab sich, dass die Herrin hinab blickte auf das Land, das ihrem Leibe entsprungen ward. Dort erblickte sie inmitten des grünen Landes Kententra die gewaltige Stadt Sohmohra. Über alle Maße groß ward sie da in ihrem Blick. So riesig, dass ihre Mauern von Horizont zu Horizont zu reichen schienen. Kein schöner Ort war dies, denn es war ein Ort voller Laster und ihre Einwohner waren der Trunksucht, der Hurerei und der Geldgier anheim gefallen. Ein schwarzer Fleck auf dem ach so schönen Land.
Die Herrin erzürnte da gar sehr und sendete Boten, damit die Einwohner Sohmohras ablassen würden von ihrem gar schändlichen Tun. Doch als die Boten in die Stadt kamen, so wurden sie nicht angehört, geschweige denn gehört, sondern gejagt und vertrieben aus diesem Sündenpfuhl.

Da entbrannte der Zorn der Göttin. Und ihr Odem brandete heiß vom Himmel daher. Feuer kamen über Sohmohra, die so gewaltig waren, dass sie die ganze Stadt entflammten. Doch alles in Sohmohra war aus Stein. Da ließ die Herrin Schwefel und andere Elemente regnen und selbst der Stein entflammte und obwohl auch Regen aus den Zorneswolken der Herrin über alle Maße herab schauerte, so konnte das Wasser die Flammen nicht löschen. Gewaltige Explosionen, wie sie seitdem nie mehr gesehen wurden auf Galat zerrissen den ganzen Schandfleck Sohmohras und tilgten Ort und Bewohner vom Antlitz der Welt, auf das das Kententra wieder grün erblühen würde.

Einzig ihre Boten ließ sie entkommen und so kamen die Bilder ihrer Furchtbaren Rache zu uns, zu den Galatern. Auf immer eine Mahnung, niemals in die Sünde zu fallen und nur noch in ihr zu leben, denn die Herrin ist eine gewaltige Herrin und ihr Zorn vermag fürchterlich sein.
Und solltest du zweifeln, so besuche das Kententra und siehe all die vielen Steine, die über das ganze Land verteilt liegen, als ob Riesen mit ihnen ein uns fremdes Spiel gespielt hätten. Doch sind es nur die Reste Sohmohras und die Steine aus denen einst ihre Stadt erbaut war und die nun ein Teil des grünen Landes sind. Dann wirst du begreifen. Dann wirst du verstanden haben und fortan in Demut vor ihrer Herrlichkeit auf Erden wandeln.