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Bevor ihr aber loslegt, schaut euch erst einmal um. Und das am besten nicht nur in den Artikeln selbst, sondern auch in den [[SolabarWiki:Hilfe|Hilfen]]. Für das allererste Rumprobieren haben wir auch eine [[Probierecke]].  
 
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'''Das Meervolk'''
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'''Die Seherinnen der Aijnan'''
  
  
Das Meervolk von [[Balapur]] erinnert von Weitem an [[Elben]], doch relativiert sich das, sobald man einem näher kommt – wenn man denn einem näher kommt, denn das Meervolk  ist vollkommen unbekannt. So unbekannt, dass es nicht einmal in die Mythen und Legenden der anderen Völker einziehen konnte. Die Frauen, wie auch Männer des Meervolkes mögen an Elben erinnern, haben aber eher die Größe und Statur der [[Aijnan]]. Ihre Haut hat einen bläulichen Schimmer und wenn man sie aus der Nähe betrachten kann, so wirkt sie schuppig, ohne dass sie sich so anfühlt. Die Grazilität und Schönheit haben sie jedoch von den Elben. Ihre Ohren sind länger gezogen und vor allem sehr spitz zulaufend. Die Augen sind von strahlendem Blau oder Grün. Andere Farben scheint es nicht zu geben. Haare haben sie nur auf dem Haupt. In der Regel ist es schwarz, zumindest sehr dunkel, hat aber immer einen leicht grünlichen Schimmer. So strahlen sie eine exotische Schönheit aus, auf die auch andere Völker ansprechen.<br>
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Die Geschichte der Seherinnen der [[Aijnan]] ist eigentlich eine der jüngeren Geschichten des Volkes, obwohl sie schon 4.000 Jahre alt ist. Sie ist jedoch deswegen so wichtig, weil es in der meisten Zeit der Geschichte der Seherinnen nur eine einzige Seherin gab und auch erst die jüngere Geschichte offenbarte, was es mit ihr überhaupt auf sich hatte.
Das Meervolk kann nicht nur unter dem Wasser leben, sondern auch auf Land. Tatsächlich kamen sie einst vom Land und sind nur ins Meer gezogen. Dabei sind sie weiterhin in der Lage, über eine Lunge die Luft aufzunehmen. Unter Wasser aber füllen sie die Lunge mit dem Meerwasser und die sie entzieht dem Wasser dort den Sauerstoff.<br>
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Dass diese Seherin [[Lathandra Mathanda]] ist, ist – zumindest auf [[Thrumumbahr]] – allgemein bekannt. Ebenso ist bekannt, dass sie seit dem [[Seelenschlag]] und während der Abwesenheit der Aijnan und [[Ahinjamuhr|Ahinjamuhrs]] nie müde wurde, den Kontinent zu bereisen und von der Rückkehr der Aijnan zu sprechen. Manche sagen, dass es eigentlich sogar Predigten waren.
Kleidung ist beim Meervolk eher ungewohnt. Einzig kleinste Lendentücher erinnern an ein fast vergessenes Schamgefühl, das es einst, als sie noch auf dem Land lebten, gegeben hat. Jetzt aber tragen nur noch die Krieger, die man Anan nennt, etwas am Leib. Eine Rüstung aus Korallenplatten, die im Wasser äußerst effektiv, aber außerhalb des Wassers viel zu schwer ist. Komplettiert wird die Bewaffnung durch die sogenannte [[Meervolklanze]]. Eine Lanze aus geschnitztem Kalkstein, die durch einen starken Blitzschleuderkult komplettiert wird.
 
  
Frauen beim Meervolk sind einfach Frauen. Die Männer gliedern sich in zwei Gruppen. Die Anan, die die Krieger sind und die Regan: Arbeiter und Diener. Insgesamt ist das Meervolk von einem sehr starken Matriarchat geprägt. Die Frauen zumindest sagen, dass die Männer einfach nicht in der Lage seien, für sich selbst zu sorgen. Auffällig ist das Verhältnis zwischen Frauen und Männern. Denn auf eine Frau kommen 10 Männer. Dies ist auf die Veränderungen zurück zu führen, die die Natur mit dem Meervolk vornahm, als sie ins Meer gingen. Zwar vermehren sich Frauen und Männer des Meervolkes genauso, wie es die Zweibeiner an Land machen, jedoch sind die Kinder, die dem entspringen, ganz anders. Bis zu 10 Kinder werden geboren und diese sind [[Netuna]], eines der mystischen Völker Balapurs. In dieser Form streifen die Kinder des Meervolks 30 bis 40 Jahre durch die Ozeane. Diejenigen Netuna, die diese Sturm- und Drangphase überleben, kehren zu ihren Müttern zurück. Dort verpuppen sie sich und nehmen dann den Körper an, den man vom Meervolk her kennt. Leider sind die weiblichen Netuna wilder als ihre männlichen Brüder, weswegen noch einmal erheblich weniger den Weg zurück finden.<br>
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Weniger bis gar nicht bekannt ist, wie Lathandra zur Seherin wurde und was wirklich ihre Gaben sind.
Dann aber führen sie ein sehr ruhiges, friedliches und vor allem zurückgezogenes Leben in ihrer Stadt tief auf dem Grund des Ozeans, dessen Standort nicht bekannt ist. Dort erreichen sie ein Lebensalter von 500 bis 1.000 Jahren. <br>
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Am Tag des Seelenschlages befand sich Lathandra als [[Weise Frau]] des Clans der Jäger zwar in der Nähe Ahinjamuhrs, aber nicht in der Stadt selbst. Trotzdem sah sie die Katastrophe, die die Aijnan an jenem Tag heimsuchte. Fast wahnsinnig vor Verzweiflung, Angst und Scham, irrte sie in der Wüste umher. Auf der Suche nach der Stadt, die nicht mehr war. Als ihr bewusste wurde, dass wirklich geschehen war, dessen sie Augenzeugin gewesen war, legte sie sich in der Wüste nieder, um zu sterben, denn mit der Stadt war alles verschwunden, was sie am Leben gehalten hatte. Doch die [[Göttin]] hob die Aijnan auf und nahm sie zu sich. Wie lange das dauerte, das weiß Lathandra nicht mehr. Aber sie weiß, was mit ihr geschehen ist und sie weiß, welchen Auftrag sie von der Göttin erhielt.  
Die Frauen nennen immer eine Gruppe von Männern ihr Eigen. Dies können bis zu zwei Dutzend sein, mit denen sie auch ihre Lager teilen. Jede Frau hat dabei Regan, wie Anan. Trotzdem hat jede Frau doch einen Hauptmann, eine Art von Ehemann, der noch einmal speziell Ainan genannt wird. Die Wortähnlichkeit zum Namen des Volkes der Aijnan liegt auf der Hand. Ob es aber Zufall ist oder doch einen Grund hat, das ist nicht bekannt. All das scheint recht gut zu funktionieren, denn das Meervolk blickt auf eine zweieinhalb Million jährige Vergangenheit zurück.
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Denn die Herrin nahm ihr ihr Augenlicht, gab ihr aber eine neue Sicht. Und mit dieser Sicht ausgestattet wurde sie zurück gesendet. Und die Herrin sprach zu ihr: „Gehe hinaus und über das Land und verkünde, dass nicht alles verloren ist. Denn siehe! Die Aijnan werden zurückkommen, wenn sie ihre Taten gebüßt haben und ich ihnen wieder vertrauen kann!“
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Und Lathandra ging hinaus und tat, wie die Göttin ihr befohlen hatte. Doch nicht nur die Erinnerung an Ahinjamuhr und die Aijnan, die in ihr lebten, hielt sie aufrecht. Rasch wurde offenbar, dass die neue Sicht, die sie hatte in ihr die Gabe der Seherin geboren hatte und sie in die Zukunft zu blicken vermochte, um vorherzusagen, was geschehen würde. Und das im Großen, wie auch im Kleinen.
  
Wie schon die Meervolklanze vermuten lässt, ist sowohl [[Kult]], wie auch [[Magie]] beim Meervolk nicht unbekannt. Drei Frauen oder Männer  von zehn sind des Wirkens der [[Arkane Kraft|Arkanen Kräfte]] fähig. Das aber in unterschiedlich starker Ausprägung. Außerdem sind ihre Zauber und Beschwörungen stark an ihr Leben unter Wasser angepasst.  
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Doch was genau hatte die Göttin in ihrer Tochter verändert? Zwar nahm die Herrin Lathandra ihr normales Augenlicht. Aber sie ließ sie nicht blind zurück. Vielmehr konnte sie das Land noch immer in diffusen Konturen sehen, aber Lebewesen sah sie jetzt in Farben. Viel mehr Farben, als es andere Augen zu sehen vermögen und wodurch jede Art von Leben ihre Grundfarbe erhielt und jedes Einzelwesen eine gewisse verändernde Nuance, wodurch sie sehr wohl in der Lage, jedes Wesen zu erkennen und mehr noch, als es jedem anderen jemals möglich war. Und in diesen Nuancen war es ihr möglich zu erkennen, welches Wesen mit welchem anderen konform gehen würde, wie sie zusammen arbeiten würden und so auch, was am Ende mit zutreffender Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis dabei heraus kommen würde. So war es Lathandra möglich, eine Sicht auf die Zukunft zu erhaschen. Niemals ging sie darin fehl, obwohl es nie die Göttin war, die ihr die Rückschlüsse einflüsterte. Aber so ist es wohl klar, warum die Herrin Lathandra als jene erwählte, die die Gabe erhalten sollte und sie mit einem verlängerten Leben ausstattet.
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Noch etwas konnte Lathandra aber so unzweifelhaft erkennen. Denn wenn die Gesinnung eines Wesens übel war oder gar böse, so war es wenigstens die Nuance der Rassenfarbe, die Lathandra dies verriet, sei es ein Mörder oder ein [[Schattenjünger]]. Oder auch, ob es ein [[Seevicya]] war oder einer, der von ihnen verführt worden war. Sogar welchen Gott so jemand wirklich verehrte, konnte sie sehen.
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Hierüber hat die Seherin zu niemand je gesprochen, wenn es nicht jene waren, die ganz tief in ihrer Freundschaft und Ratsschlüssen standen.
  
Der Glaube des Meervolks ist weniger spirituell geprägt. Sie glauben, dass die Erde die große Mutter sei, und sie immer in ihrem Schoß leben, ihre Gaben an ihre Kinder genießen dürfen und auch sollen. Trotzdem scheint es eine gewisse Affinität zum Glauben an die [[Göttin]] zu geben, der auf Balapur bei vielen Völkern verbreitet ist.
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So war Lathandra die Seherin. Für Jahrtausend nach Jahrtausend. Und alles, was die Seherin vorhersagte, würde wahr und die Aijnan kamen zurück.
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Mit ihnen zurück aber kam die junge [[Fhoriah]]. Ein junges Mädchen, verschlossen und schüchtern, das sich vom Leben um sich herum zurückgezogen hatte, denn auch sie hatte eine Gabe. Doch diese Gabe war für sie ein Fluch, denn sie könnte bei allen, die sie sah erkennen, was ihnen in ihrem Leben widerfahren würde. Und über allem stand immer der Tod.
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Lathandra aber sah mehr in der jungen Frau und nahm sie unter ihre Aufsicht und unter ihren Schutz, um sie in die Geheimnisse der Weisen Frauen einzuweisen und – ohne, dass Fhoriah davon wusste – ihr die Geheimnisse einer Seherin zu lehren. Denn obwohl es nicht offensichtlich war und Fhoriah zu ihrer Gabe von Geburt an in der Lage war, so ähnelten sich die Gaben der beiden so sehr, dass Lathandra in ihr eine zweite Seherin sah oder sogar ihre Nachfolgerin.
  
Das Meervolk wird von einem hundertköpfigen Rat von Frauen regiert. Es gibt eine Vorsitzende, die aber nur die Diskussionen leitet und keine formale Vormachtstellung inne hat. Jede Stimme zählt gleich viel. Frauen im Rat haben den Titel Sprecherin.<br>
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Fhoriahs Gabe zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Zukunft von Lebewesen sehen kann. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sieht Bilder um das Lebewesen herum, die die Zukunft zeigen. Je bedeutender eine Person ist, desto mehr Bilder sieht sie. Oft ändern sich die Bilder aber auch noch während sie hinsieht. Das kommt daher, dass jede Handlung unmittelbar oder mittelbar die Zukunft beeinflusst. Eines nur ist immer sicher; der Tod. Fhoriah hat das Problem, das sie die Bilder deuten muss. Oft genug weiß sie nicht was sie bedeuten oder wie sie die Person beeinflussen wird. Seit ihrer Geburt besitzt sie diese Gabe der Sicht aber die Bilder richtig zu interpretieren ist ein langer und quälender Prozess. Einzig den Tod kann sie immer und überall erkennen auch wenn er bei jeder Person, jedem Lebewesen, in einem anderen Bild vorkommt.
Außerdem gibt es noch die sogenannten Vordenkerinnen. Frauen, die man an Land Gelehrte und [[Magierin]] nennen würde. Sie beraten den Rat, können aber auch selbst Sprecherin sein.
 
  
Das Regieren des Meervolks ist nicht schwer. Durch die Friedliebigkeit des Meervolks gibt es so gut wie keine Probleme untereinander und durch die vollkommene Isolation auch keine nach außen hin. Letzteres vor allem führt dazu, das alles, was über das Meervolk bekannt ist, mit äußerster Vorsicht betrachtet werden muss.
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Lathandra war in der Lage, Fhoriah behutsam in die Deutung der Bilder zu führen und vor allem, ihr zu verdeutlichen, dass sie dabei im Besitz einer Gabe und keines Fluches ist. Natürlich ist die vollständige Ausbildung Fhoriahs nicht abgeschlossen und wird es vielleicht auch niemals sein, trotzdem ist Fhoriah mittlerweile in den Kreis der Weisen Frauen aufgenommen und das als Seherin. Ob es damit zu einer neuen Form der magischen Ausprägung unter den Weisen Frauen der Aijnan kommen wird, ist natürlich noch unklar. Sicher aber ist, dass Lathandra nicht der alleinige Einzelfall mehr ist und die Göttin offenbar eine gewisse Form des Seherinnentums in den Rängen der Aijnan verankert sehen will.
  
 
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Version vom 19:57, 25. Mär 2014

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Ich denke, euch fallen sogar noch mehr Möglichkeiten ein und ja, nutzt das Wiki genau dafür :)

Aber nun viel Spaß im SolabarWiki!


Thorn La Fahr

Neuester, langer Artikel des SolabarWikis

Die Seherinnen der Aijnan


Die Geschichte der Seherinnen der Aijnan ist eigentlich eine der jüngeren Geschichten des Volkes, obwohl sie schon 4.000 Jahre alt ist. Sie ist jedoch deswegen so wichtig, weil es in der meisten Zeit der Geschichte der Seherinnen nur eine einzige Seherin gab und auch erst die jüngere Geschichte offenbarte, was es mit ihr überhaupt auf sich hatte. Dass diese Seherin Lathandra Mathanda ist, ist – zumindest auf Thrumumbahr – allgemein bekannt. Ebenso ist bekannt, dass sie seit dem Seelenschlag und während der Abwesenheit der Aijnan und Ahinjamuhrs nie müde wurde, den Kontinent zu bereisen und von der Rückkehr der Aijnan zu sprechen. Manche sagen, dass es eigentlich sogar Predigten waren.

Weniger bis gar nicht bekannt ist, wie Lathandra zur Seherin wurde und was wirklich ihre Gaben sind. Am Tag des Seelenschlages befand sich Lathandra als Weise Frau des Clans der Jäger zwar in der Nähe Ahinjamuhrs, aber nicht in der Stadt selbst. Trotzdem sah sie die Katastrophe, die die Aijnan an jenem Tag heimsuchte. Fast wahnsinnig vor Verzweiflung, Angst und Scham, irrte sie in der Wüste umher. Auf der Suche nach der Stadt, die nicht mehr war. Als ihr bewusste wurde, dass wirklich geschehen war, dessen sie Augenzeugin gewesen war, legte sie sich in der Wüste nieder, um zu sterben, denn mit der Stadt war alles verschwunden, was sie am Leben gehalten hatte. Doch die Göttin hob die Aijnan auf und nahm sie zu sich. Wie lange das dauerte, das weiß Lathandra nicht mehr. Aber sie weiß, was mit ihr geschehen ist und sie weiß, welchen Auftrag sie von der Göttin erhielt. Denn die Herrin nahm ihr ihr Augenlicht, gab ihr aber eine neue Sicht. Und mit dieser Sicht ausgestattet wurde sie zurück gesendet. Und die Herrin sprach zu ihr: „Gehe hinaus und über das Land und verkünde, dass nicht alles verloren ist. Denn siehe! Die Aijnan werden zurückkommen, wenn sie ihre Taten gebüßt haben und ich ihnen wieder vertrauen kann!“ Und Lathandra ging hinaus und tat, wie die Göttin ihr befohlen hatte. Doch nicht nur die Erinnerung an Ahinjamuhr und die Aijnan, die in ihr lebten, hielt sie aufrecht. Rasch wurde offenbar, dass die neue Sicht, die sie hatte in ihr die Gabe der Seherin geboren hatte und sie in die Zukunft zu blicken vermochte, um vorherzusagen, was geschehen würde. Und das im Großen, wie auch im Kleinen.

Doch was genau hatte die Göttin in ihrer Tochter verändert? Zwar nahm die Herrin Lathandra ihr normales Augenlicht. Aber sie ließ sie nicht blind zurück. Vielmehr konnte sie das Land noch immer in diffusen Konturen sehen, aber Lebewesen sah sie jetzt in Farben. Viel mehr Farben, als es andere Augen zu sehen vermögen und wodurch jede Art von Leben ihre Grundfarbe erhielt und jedes Einzelwesen eine gewisse verändernde Nuance, wodurch sie sehr wohl in der Lage, jedes Wesen zu erkennen und mehr noch, als es jedem anderen jemals möglich war. Und in diesen Nuancen war es ihr möglich zu erkennen, welches Wesen mit welchem anderen konform gehen würde, wie sie zusammen arbeiten würden und so auch, was am Ende mit zutreffender Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis dabei heraus kommen würde. So war es Lathandra möglich, eine Sicht auf die Zukunft zu erhaschen. Niemals ging sie darin fehl, obwohl es nie die Göttin war, die ihr die Rückschlüsse einflüsterte. Aber so ist es wohl klar, warum die Herrin Lathandra als jene erwählte, die die Gabe erhalten sollte und sie mit einem verlängerten Leben ausstattet. Noch etwas konnte Lathandra aber so unzweifelhaft erkennen. Denn wenn die Gesinnung eines Wesens übel war oder gar böse, so war es wenigstens die Nuance der Rassenfarbe, die Lathandra dies verriet, sei es ein Mörder oder ein Schattenjünger. Oder auch, ob es ein Seevicya war oder einer, der von ihnen verführt worden war. Sogar welchen Gott so jemand wirklich verehrte, konnte sie sehen. Hierüber hat die Seherin zu niemand je gesprochen, wenn es nicht jene waren, die ganz tief in ihrer Freundschaft und Ratsschlüssen standen.

So war Lathandra die Seherin. Für Jahrtausend nach Jahrtausend. Und alles, was die Seherin vorhersagte, würde wahr und die Aijnan kamen zurück. Mit ihnen zurück aber kam die junge Fhoriah. Ein junges Mädchen, verschlossen und schüchtern, das sich vom Leben um sich herum zurückgezogen hatte, denn auch sie hatte eine Gabe. Doch diese Gabe war für sie ein Fluch, denn sie könnte bei allen, die sie sah erkennen, was ihnen in ihrem Leben widerfahren würde. Und über allem stand immer der Tod. Lathandra aber sah mehr in der jungen Frau und nahm sie unter ihre Aufsicht und unter ihren Schutz, um sie in die Geheimnisse der Weisen Frauen einzuweisen und – ohne, dass Fhoriah davon wusste – ihr die Geheimnisse einer Seherin zu lehren. Denn obwohl es nicht offensichtlich war und Fhoriah zu ihrer Gabe von Geburt an in der Lage war, so ähnelten sich die Gaben der beiden so sehr, dass Lathandra in ihr eine zweite Seherin sah oder sogar ihre Nachfolgerin.

Fhoriahs Gabe zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Zukunft von Lebewesen sehen kann. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sieht Bilder um das Lebewesen herum, die die Zukunft zeigen. Je bedeutender eine Person ist, desto mehr Bilder sieht sie. Oft ändern sich die Bilder aber auch noch während sie hinsieht. Das kommt daher, dass jede Handlung unmittelbar oder mittelbar die Zukunft beeinflusst. Eines nur ist immer sicher; der Tod. Fhoriah hat das Problem, das sie die Bilder deuten muss. Oft genug weiß sie nicht was sie bedeuten oder wie sie die Person beeinflussen wird. Seit ihrer Geburt besitzt sie diese Gabe der Sicht aber die Bilder richtig zu interpretieren ist ein langer und quälender Prozess. Einzig den Tod kann sie immer und überall erkennen auch wenn er bei jeder Person, jedem Lebewesen, in einem anderen Bild vorkommt.

Lathandra war in der Lage, Fhoriah behutsam in die Deutung der Bilder zu führen und vor allem, ihr zu verdeutlichen, dass sie dabei im Besitz einer Gabe und keines Fluches ist. Natürlich ist die vollständige Ausbildung Fhoriahs nicht abgeschlossen und wird es vielleicht auch niemals sein, trotzdem ist Fhoriah mittlerweile in den Kreis der Weisen Frauen aufgenommen und das als Seherin. Ob es damit zu einer neuen Form der magischen Ausprägung unter den Weisen Frauen der Aijnan kommen wird, ist natürlich noch unklar. Sicher aber ist, dass Lathandra nicht der alleinige Einzelfall mehr ist und die Göttin offenbar eine gewisse Form des Seherinnentums in den Rängen der Aijnan verankert sehen will.