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Frei nach dem Wikipediaprinzip ist es jedem möglich nicht nur nachzulesen, oder sich neu zu informieren, sondern sich auch selbst zu beteiligen. D. h. selbst Artikel schreiben, andere bearbeiten oder  erweitern. Bilderupload und diese in Artikel einzubinden, ist ebenfalls möglich. Einzig registriert muss man sein.
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'''Das alte Geburtshaus'''
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'''Die Seherinnen der Aijnan'''
  
  
Als im Jahr 4 [[ndW]] [[Jameyo]] seinen jungen Landsmann [[Ihlandîl]] bei Seite nahm und ihm mitten im Ruinengürtel [[Ahinjamuhr|Ahinjamuhrs]] einen Ort zeigte, wo es sich seiner Meinung nach lohnen würde, doch ein wenig zu graben und nachzuforschen, hielt der [[Lemuri|Halblemuri]] dies für ein erstes Abenteuer, einen Versuch Jameyos, ihn behutsam auf den Pfad der [[Renrar]] zu führen, wo doch bekannt war, dass der Sohn von [[Megaira]] und [[Rgorith]] die Ambitionen hatte, diesem Lebensweg zu folgen.  
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Die Geschichte der Seherinnen der [[Aijnan]] ist eigentlich eine der jüngeren Geschichten des Volkes, obwohl sie schon 4.000 Jahre alt ist. Sie ist jedoch deswegen so wichtig, weil es in der meisten Zeit der Geschichte der Seherinnen nur eine einzige Seherin gab und auch erst die jüngere Geschichte offenbarte, was es mit ihr überhaupt auf sich hatte.
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Dass diese Seherin [[Lathandra Mathanda]] ist, ist – zumindest auf [[Thrumumbahr]] – allgemein bekannt. Ebenso ist bekannt, dass sie seit dem [[Seelenschlag]] und während der Abwesenheit der Aijnan und [[Ahinjamuhr|Ahinjamuhrs]] nie müde wurde, den Kontinent zu bereisen und von der Rückkehr der Aijnan zu sprechen. Manche sagen, dass es eigentlich sogar Predigten waren.
  
Was Ihlandîl fand, war einmal mehr ein Loch im Boden, das zu einem alten, längst vergessenen Gang hinab stieg, der wiederum zu einem Raum führte. Doch war dieser Raum von jedweden Zerstörungen verschont geblieben. Der junge Lemuri fand sich in einem nahezu quadratischen Raum wieder, dessen Kantenlängen etwa fünfzehn Schritt betrugen. Die Wände des Raumes waren über und über mit kostbaren Malereien voller Farbenfreude und Realitätstreue bedeckt. Sie zeigten Alltagsszenen aus dem Leben der [[Aijnan]], aber auch durchaus romantische und sogar erotische Momentaufnahmen, ohne dabei aber explizit zu werden. Innerhalb des Raumes lag ein Becken mit den Kantenlängen von zehn Schritt. Eine Treppe mit flachen Stufen führte in das Becken, das eine Höhe von etwas über einem Schritt aufwies. Das leicht als Wasserbassin zu identifizierende Becken war nicht leer. Es war bis zum Rand mit Wasser gefüllt. Dabei war das Wasser nicht einmal abgestanden und trüb, sondern klar und lebendig, denn ein kleiner Zu- wie auch Abfluss, als wäre dort ein unterirdischer Bach durch das Becken geführt worden, sorgte für einen natürlichen und ständigen Wasseraustausch.  
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Weniger bis gar nicht bekannt ist, wie Lathandra zur Seherin wurde und was wirklich ihre Gaben sind.
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Am Tag des Seelenschlages befand sich Lathandra als [[Weise Frau]] des Clans der Jäger zwar in der Nähe Ahinjamuhrs, aber nicht in der Stadt selbst. Trotzdem sah sie die Katastrophe, die die Aijnan an jenem Tag heimsuchte. Fast wahnsinnig vor Verzweiflung, Angst und Scham, irrte sie in der Wüste umher. Auf der Suche nach der Stadt, die nicht mehr war. Als ihr bewusste wurde, dass wirklich geschehen war, dessen sie Augenzeugin gewesen war, legte sie sich in der Wüste nieder, um zu sterben, denn mit der Stadt war alles verschwunden, was sie am Leben gehalten hatte. Doch die [[Göttin]] hob die Aijnan auf und nahm sie zu sich. Wie lange das dauerte, das weiß Lathandra nicht mehr. Aber sie weiß, was mit ihr geschehen ist und sie weiß, welchen Auftrag sie von der Göttin erhielt.  
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Denn die Herrin nahm ihr ihr Augenlicht, gab ihr aber eine neue Sicht. Und mit dieser Sicht ausgestattet wurde sie zurück gesendet. Und die Herrin sprach zu ihr: „Gehe hinaus und über das Land und verkünde, dass nicht alles verloren ist. Denn siehe! Die Aijnan werden zurückkommen, wenn sie ihre Taten gebüßt haben und ich ihnen wieder vertrauen kann!“
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Und Lathandra ging hinaus und tat, wie die Göttin ihr befohlen hatte. Doch nicht nur die Erinnerung an Ahinjamuhr und die Aijnan, die in ihr lebten, hielt sie aufrecht. Rasch wurde offenbar, dass die neue Sicht, die sie hatte in ihr die Gabe der Seherin geboren hatte und sie in die Zukunft zu blicken vermochte, um vorherzusagen, was geschehen würde. Und das im Großen, wie auch im Kleinen.
  
Als Ihlandîl das Wasser kostete und feststellte, dass es sich um äußerst angenehmes Wasser handelte, stand sein Entschluss fest, diesen wundervollen Ort, der eine Aura von Beständigkeit, aber auch Wärme und Geborgenheit ausstrahlte, seiner Liebsten und Gefährtin [[Mia]] zu zeigen.  
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Doch was genau hatte die Göttin in ihrer Tochter verändert? Zwar nahm die Herrin Lathandra ihr normales Augenlicht. Aber sie ließ sie nicht blind zurück. Vielmehr konnte sie das Land noch immer in diffusen Konturen sehen, aber Lebewesen sah sie jetzt in Farben. Viel mehr Farben, als es andere Augen zu sehen vermögen und wodurch jede Art von Leben ihre Grundfarbe erhielt und jedes Einzelwesen eine gewisse verändernde Nuance, wodurch sie sehr wohl in der Lage, jedes Wesen zu erkennen und mehr noch, als es jedem anderen jemals möglich war. Und in diesen Nuancen war es ihr möglich zu erkennen, welches Wesen mit welchem anderen konform gehen würde, wie sie zusammen arbeiten würden und so auch, was am Ende mit zutreffender Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis dabei heraus kommen würde. So war es Lathandra möglich, eine Sicht auf die Zukunft zu erhaschen. Niemals ging sie darin fehl, obwohl es nie die Göttin war, die ihr die Rückschlüsse einflüsterte. Aber so ist es wohl klar, warum die Herrin Lathandra als jene erwählte, die die Gabe erhalten sollte und sie mit einem verlängerten Leben ausstattet.
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Noch etwas konnte Lathandra aber so unzweifelhaft erkennen. Denn wenn die Gesinnung eines Wesens übel war oder gar böse, so war es wenigstens die Nuance der Rassenfarbe, die Lathandra dies verriet, sei es ein Mörder oder ein [[Schattenjünger]]. Oder auch, ob es ein [[Seevicya]] war oder einer, der von ihnen verführt worden war. Sogar welchen Gott so jemand wirklich verehrte, konnte sie sehen.
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Hierüber hat die Seherin zu niemand je gesprochen, wenn es nicht jene waren, die ganz tief in ihrer Freundschaft und Ratsschlüssen standen.
  
Die junge Halbaijnan zeigte sich nicht weniger beeindruckt von diesem lang vergessenen Ort und beide machten ihn zu ihrem persönlichen Refugium, das sie selbst vor ihren Freunden geheim hielten. Dort verbrachten sie viele, zärtliche und gemeinsame Stunden in Nähe, Zärtlichkeit und Gespräch. Doch war beiden bewusst, dass sie irgendwann einmal von diesem Fund würden berichten müssen, denn dieses Schwimmbecken war, wie sie dachten, ein weiteres Zeugnis der Vergangenheit und Geschichte des Volkes der Aijnan, und es dürfte nicht von ihnen verborgen gehalten werden.
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So war Lathandra die Seherin. Für Jahrtausend nach Jahrtausend. Und alles, was die Seherin vorhersagte, würde wahr und die Aijnan kamen zurück.
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Mit ihnen zurück aber kam die junge [[Fhoriah]]. Ein junges Mädchen, verschlossen und schüchtern, das sich vom Leben um sich herum zurückgezogen hatte, denn auch sie hatte eine Gabe. Doch diese Gabe war für sie ein Fluch, denn sie könnte bei allen, die sie sah erkennen, was ihnen in ihrem Leben widerfahren würde. Und über allem stand immer der Tod.
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Lathandra aber sah mehr in der jungen Frau und nahm sie unter ihre Aufsicht und unter ihren Schutz, um sie in die Geheimnisse der Weisen Frauen einzuweisen und – ohne, dass Fhoriah davon wusste – ihr die Geheimnisse einer Seherin zu lehren. Denn obwohl es nicht offensichtlich war und Fhoriah zu ihrer Gabe von Geburt an in der Lage war, so ähnelten sich die Gaben der beiden so sehr, dass Lathandra in ihr eine zweite Seherin sah oder sogar ihre Nachfolgerin.
  
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Fhoriahs Gabe zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Zukunft von Lebewesen sehen kann. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sieht Bilder um das Lebewesen herum, die die Zukunft zeigen. Je bedeutender eine Person ist, desto mehr Bilder sieht sie. Oft ändern sich die Bilder aber auch noch während sie hinsieht. Das kommt daher, dass jede Handlung unmittelbar oder mittelbar die Zukunft beeinflusst. Eines nur ist immer sicher; der Tod. Fhoriah hat das Problem, das sie die Bilder deuten muss. Oft genug weiß sie nicht was sie bedeuten oder wie sie die Person beeinflussen wird. Seit ihrer Geburt besitzt sie diese Gabe der Sicht aber die Bilder richtig zu interpretieren ist ein langer und quälender Prozess. Einzig den Tod kann sie immer und überall erkennen auch wenn er bei jeder Person, jedem Lebewesen, in einem anderen Bild vorkommt.
  
Während einer dieser zärtlichen Stunden voller Zweisamkeit war es reiner Zufall, dass Ihlandîl auf dem Boden des Beckens auf etwas trat, das sich als uralte Geldmünze entpuppte. Das Besondere an dieser Münze war die Tatsache, dass sie aus Metall war. Und Metallmünzen sind seit Jahrtausenden so weit im Landesinneren [[Thrumumbahr|Thrumumbahrs]] etwas Außergewöhnliches. In Ihlandîl, aber auch in Mia erwachte der Forscher- und sogar Abenteurersinn. Sie nahmen sich das Loch des Abflusses des Beckens vor, in der Hoffnung, dass ewige währende Unterspülung dort vielleicht eine Mulde erschaffen hatte, in der sich weitere Gegenstände gesammelt haben mögen, die dereinst in das Becken geworfen worden waren.
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Lathandra war in der Lage, Fhoriah behutsam in die Deutung der Bilder zu führen und vor allem, ihr zu verdeutlichen, dass sie dabei im Besitz einer Gabe und keines Fluches ist. Natürlich ist die vollständige Ausbildung Fhoriahs nicht abgeschlossen und wird es vielleicht auch niemals sein, trotzdem ist Fhoriah mittlerweile in den Kreis der Weisen Frauen aufgenommen und das als Seherin. Ob es damit zu einer neuen Form der magischen Ausprägung unter den Weisen Frauen der Aijnan kommen wird, ist natürlich noch unklar. Sicher aber ist, dass Lathandra nicht der alleinige Einzelfall mehr ist und die Göttin offenbar eine gewisse Form des Seherinnentums in den Rängen der Aijnan verankert sehen will.
 
 
Ihre gemeinsame Hoffnung erfüllte sich und sie förderten eine ganze Reihe weiterer Münzen aus Metall, aber auch Glas und [[Fischbein]] zu Tage. Aber auch Kleinodien wie Ringe und Broschen. Sogar einen winzigen Zierdolch fanden sie. Aber gerade eine Brosche, die sich erdreistet hatte, Mia in den Finger zu stechen, band die Aufmerksamkeit der beiden, war sie doch eine Mischung aus Metall, Fischbein und Glas und damit eine Zusammenstellung, wie man sie weder heute, noch zur Zeit des [[Seelenschlag|Seelenschlags]] vorfand. In beiden wuchs die Vermutung, dass dieser Ort sehr viel älter als die anderen, bisher gefundenen Orte der Vergangenheit in Ahinjamuhr war und vielleicht sogar aus der Gründungszeit der Stadt stammte. Einer Zeit, als die Aijnan noch [[Galater]] und Flüchtlinge von [[Galat]] waren. Einer Zeit, wo die Aijnan noch wenige waren und letztendlich ums Überleben kämpften. Gerade erst der Verfolgung auf dem eigentlichen Heimatplaneten entronnen.
 
 
 
 
 
Beiden wurde rasch klar, dass die Erstvermutung, es könne sich hier um so etwas wie einen Wunschbrunnen handeln, an dem Leute Kleinodien opferten, um etwas von der [[Göttin]] zu erbitten oder ihr zu danken, nicht stimmen konnte, denn die Uraijnan würden zu der Zeit wahrlich andere Probleme gehabt haben, als ein solches Bauwerk für nur diesen Zweck zu errichten.
 
 
 
Doch dann fügten sich mehrere offen liegende Indizien zu einem viel plausibleren Bild zusammen. Die ersten Aijnan waren eine kleine Gruppe, deren Wunsch es gewesen sein muss, in Frieden eine neue Existenz aufzubauen und zu wachsen, sich im wahrsten Sinne zu mehren. Und dann gab es dieses Becken. Schöne Bilder, die eine beruhigende, gar behütende Atmosphäre zauberten, ein Wasserbecken, dessen Wasser angenehm ist, den Leib regelrecht umschmeichelt und das durch den natürlichen Zu- und Abfluss regelmäßig und recht schnell getauscht wird, eine Beckenhöhe, bei der der Kopf eines sogar hockenden immer über der Wasserlinie ist und ein Treppenzugang, der es eben auch einer hoch Schwangeren ermöglichen würde, hinein zu kommen, ließ den beiden nur noch den einen Schluss zu, dass es sich hierbei um ein Geburtsbecken handelte. Die gefundenen Kleinodien würden entsprechend den Dank für eine glückliche Geburt darstellen oder der Bitte um Selbige.
 
 
 
 
 
Nun hatten beide keine andere Möglichkeit mehr, als diesen Schatz der Vergangenheit zu melden. Und tatsächlich wandten sie sich an Mias Großmutter [[Sorei]], um ihre Vermutungen zu bestätigen. Die [[Weise Frau]] zog jedoch noch die Freundin und Weise [[Theiwia]] zu Rate, die in Dingen der Niederkunft erheblich bewanderter ist, als es Sorei je war. Theiwia nun konnte aufgrund des Alters des Beckens und der Halle keinen endgültigen Beweis für die Vermutungen der beiden jungen Leute finden, aber auch sie war nach der Besichtigung zu 99% sicher, dass es sich um ein Geburtsbecken handelte.
 
 
 
Der nächste Schritt war das Aufsuchen des Häuptlings der Aijnan. Da Mia und Ihlandîl mit [[Elethan]] unter einem Dach leben und sie einander enge Freunde sind, lief die Berichterstattung über kurze und schnelle Wege, ohne Hürden der Bürokratie. Elethan war von dem Fund nicht weniger begeistert, als es schon die beiden Weisen Frauen waren. Noch mehr aber war er dem Vorschlag aufgeschlossen, diesen Ort nicht zu einem weiteren Denkmal der Vergangenheit zu machen, sondern in das jetzige Leben der Aijnan wieder mit einzubinden und das Becken schlicht zu nutzen.
 
 
 
Rasch wurde also [[Bendhia]] hinzugezogen und in Rekordzeit wurde das Geburtsbecken freigelegt und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. Obendrein entstanden fast auf natürliche Art und Weise daneben eine Hebammenschule und eine kleine Klinik nur für schwangere Frauen. Auch ist es geplant, noch zusätzlich eine kleine Heilerschule direkt anbei zu errichten. Auf Wunsch Theiwias wird dort aber nur in der klassischen [[Kräuterkunde|Kräuterheilkunde]] unterrichtet werden, da es sich einfach geziemen würde,  in so unmittelbarer Nähe zu einem Ort der Niederkunft. Also einem vollkommen natürlichen Vorgang und deswegen die [[Magie|magische]] [[Heilung]] dort fehl am Platze wäre. Gerüchtehalber wurde aber auch vermutet, dass Theiwia als Verfechterin der klassischen Heilungsmethoden einfach darauf bestand, da es eine Sache ihres Herzens war. Auf jeden Fall wurde so durch die Hebammenschule, dem Hospital und dem uralten Geburtsbecken ein Kreis aus tiefster Vergangenheit und Gegenwart geschlagen.
 
 
 
 
 
Das alte Geburtshaus wurde indes von der Bevölkerung Ahinjamuhrs in rasendem Tempo angenommen. Das aus einfachem Grund. Zwar ist es Usus bei den Aijnan die Kinder innerhalb der eigenen vier Wände zu gebären, aber auch bei diesem Volk geht wahrlich nicht jede Schwangerschaft und Geburt ohne kleinere oder größere Komplikationen oder Probleme von statten. Und welche werdende Mutter und Vater wäre nicht höchst erfreut darüber, in einem solchen Fall in der Nähe der entsprechenden Fachkräfte zu sein, anstatt erst durch die halbe Stadt rennen zu müssen, um Hilfe zu holen?
 
 
 
So war das alte Geburtshaus seit seiner Eröffnung immer gut besucht und die Betten im Geburtshaus zu keinem Zeitpunkt vollkommen unbelegt. Außerdem kamen noch jene Frauen hinzu, die einfach eine Wassergeburt wollten. Vor allem aber mauserte sich das Haus als Treffpunkt der Schwangeren. Der natürliche Wunsch von Frauen, Zeit mit Ihresgleichen zu verbringen, der bei Schwangeren noch mal gesteigert scheint, fand in diesem Ort also auch noch seinen festen Platz. Dadurch kam man nicht umhin, noch ein weiteres Gebäude zu errichten, was einfach das Stillhaus geheißen wurde.
 
 
 
Entsprechend hat dieser Ort des Leben Schenkens im Volksmund gleich mehrere Bezeichnungen, die aber immer den Ort um den Fund Mias und Ihlandîl meinen, und das wären eben das (alte) Geburtshaus, das Stillhaus, die Hebammen- und die Kräuterfrauenschule. Eher scherzhaft werden aber auch Begriffe wie Säuglingssammelstelle, Aijnannest oder der große Schoß benutzt.  
 
 
 
 
 
Trotzdem oder gerade deswegen ist es verständlich, dass die jungen Liebenden Mia und Ihlandîl immer wieder von schier grenzenlosen Stolz umfangen werden, wenn ein gemeinsamer Spaziergang die beiden an dem alten Geburtshaus vorbei führt – oder?
 
  
 
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Version vom 18:57, 25. Mär 2014

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Ich denke, euch fallen sogar noch mehr Möglichkeiten ein und ja, nutzt das Wiki genau dafür :)

Aber nun viel Spaß im SolabarWiki!


Thorn La Fahr

Neuester, langer Artikel des SolabarWikis

Die Seherinnen der Aijnan


Die Geschichte der Seherinnen der Aijnan ist eigentlich eine der jüngeren Geschichten des Volkes, obwohl sie schon 4.000 Jahre alt ist. Sie ist jedoch deswegen so wichtig, weil es in der meisten Zeit der Geschichte der Seherinnen nur eine einzige Seherin gab und auch erst die jüngere Geschichte offenbarte, was es mit ihr überhaupt auf sich hatte. Dass diese Seherin Lathandra Mathanda ist, ist – zumindest auf Thrumumbahr – allgemein bekannt. Ebenso ist bekannt, dass sie seit dem Seelenschlag und während der Abwesenheit der Aijnan und Ahinjamuhrs nie müde wurde, den Kontinent zu bereisen und von der Rückkehr der Aijnan zu sprechen. Manche sagen, dass es eigentlich sogar Predigten waren.

Weniger bis gar nicht bekannt ist, wie Lathandra zur Seherin wurde und was wirklich ihre Gaben sind. Am Tag des Seelenschlages befand sich Lathandra als Weise Frau des Clans der Jäger zwar in der Nähe Ahinjamuhrs, aber nicht in der Stadt selbst. Trotzdem sah sie die Katastrophe, die die Aijnan an jenem Tag heimsuchte. Fast wahnsinnig vor Verzweiflung, Angst und Scham, irrte sie in der Wüste umher. Auf der Suche nach der Stadt, die nicht mehr war. Als ihr bewusste wurde, dass wirklich geschehen war, dessen sie Augenzeugin gewesen war, legte sie sich in der Wüste nieder, um zu sterben, denn mit der Stadt war alles verschwunden, was sie am Leben gehalten hatte. Doch die Göttin hob die Aijnan auf und nahm sie zu sich. Wie lange das dauerte, das weiß Lathandra nicht mehr. Aber sie weiß, was mit ihr geschehen ist und sie weiß, welchen Auftrag sie von der Göttin erhielt. Denn die Herrin nahm ihr ihr Augenlicht, gab ihr aber eine neue Sicht. Und mit dieser Sicht ausgestattet wurde sie zurück gesendet. Und die Herrin sprach zu ihr: „Gehe hinaus und über das Land und verkünde, dass nicht alles verloren ist. Denn siehe! Die Aijnan werden zurückkommen, wenn sie ihre Taten gebüßt haben und ich ihnen wieder vertrauen kann!“ Und Lathandra ging hinaus und tat, wie die Göttin ihr befohlen hatte. Doch nicht nur die Erinnerung an Ahinjamuhr und die Aijnan, die in ihr lebten, hielt sie aufrecht. Rasch wurde offenbar, dass die neue Sicht, die sie hatte in ihr die Gabe der Seherin geboren hatte und sie in die Zukunft zu blicken vermochte, um vorherzusagen, was geschehen würde. Und das im Großen, wie auch im Kleinen.

Doch was genau hatte die Göttin in ihrer Tochter verändert? Zwar nahm die Herrin Lathandra ihr normales Augenlicht. Aber sie ließ sie nicht blind zurück. Vielmehr konnte sie das Land noch immer in diffusen Konturen sehen, aber Lebewesen sah sie jetzt in Farben. Viel mehr Farben, als es andere Augen zu sehen vermögen und wodurch jede Art von Leben ihre Grundfarbe erhielt und jedes Einzelwesen eine gewisse verändernde Nuance, wodurch sie sehr wohl in der Lage, jedes Wesen zu erkennen und mehr noch, als es jedem anderen jemals möglich war. Und in diesen Nuancen war es ihr möglich zu erkennen, welches Wesen mit welchem anderen konform gehen würde, wie sie zusammen arbeiten würden und so auch, was am Ende mit zutreffender Wahrscheinlichkeit für ein Ergebnis dabei heraus kommen würde. So war es Lathandra möglich, eine Sicht auf die Zukunft zu erhaschen. Niemals ging sie darin fehl, obwohl es nie die Göttin war, die ihr die Rückschlüsse einflüsterte. Aber so ist es wohl klar, warum die Herrin Lathandra als jene erwählte, die die Gabe erhalten sollte und sie mit einem verlängerten Leben ausstattet. Noch etwas konnte Lathandra aber so unzweifelhaft erkennen. Denn wenn die Gesinnung eines Wesens übel war oder gar böse, so war es wenigstens die Nuance der Rassenfarbe, die Lathandra dies verriet, sei es ein Mörder oder ein Schattenjünger. Oder auch, ob es ein Seevicya war oder einer, der von ihnen verführt worden war. Sogar welchen Gott so jemand wirklich verehrte, konnte sie sehen. Hierüber hat die Seherin zu niemand je gesprochen, wenn es nicht jene waren, die ganz tief in ihrer Freundschaft und Ratsschlüssen standen.

So war Lathandra die Seherin. Für Jahrtausend nach Jahrtausend. Und alles, was die Seherin vorhersagte, würde wahr und die Aijnan kamen zurück. Mit ihnen zurück aber kam die junge Fhoriah. Ein junges Mädchen, verschlossen und schüchtern, das sich vom Leben um sich herum zurückgezogen hatte, denn auch sie hatte eine Gabe. Doch diese Gabe war für sie ein Fluch, denn sie könnte bei allen, die sie sah erkennen, was ihnen in ihrem Leben widerfahren würde. Und über allem stand immer der Tod. Lathandra aber sah mehr in der jungen Frau und nahm sie unter ihre Aufsicht und unter ihren Schutz, um sie in die Geheimnisse der Weisen Frauen einzuweisen und – ohne, dass Fhoriah davon wusste – ihr die Geheimnisse einer Seherin zu lehren. Denn obwohl es nicht offensichtlich war und Fhoriah zu ihrer Gabe von Geburt an in der Lage war, so ähnelten sich die Gaben der beiden so sehr, dass Lathandra in ihr eine zweite Seherin sah oder sogar ihre Nachfolgerin.

Fhoriahs Gabe zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Zukunft von Lebewesen sehen kann. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie sieht Bilder um das Lebewesen herum, die die Zukunft zeigen. Je bedeutender eine Person ist, desto mehr Bilder sieht sie. Oft ändern sich die Bilder aber auch noch während sie hinsieht. Das kommt daher, dass jede Handlung unmittelbar oder mittelbar die Zukunft beeinflusst. Eines nur ist immer sicher; der Tod. Fhoriah hat das Problem, das sie die Bilder deuten muss. Oft genug weiß sie nicht was sie bedeuten oder wie sie die Person beeinflussen wird. Seit ihrer Geburt besitzt sie diese Gabe der Sicht aber die Bilder richtig zu interpretieren ist ein langer und quälender Prozess. Einzig den Tod kann sie immer und überall erkennen auch wenn er bei jeder Person, jedem Lebewesen, in einem anderen Bild vorkommt.

Lathandra war in der Lage, Fhoriah behutsam in die Deutung der Bilder zu führen und vor allem, ihr zu verdeutlichen, dass sie dabei im Besitz einer Gabe und keines Fluches ist. Natürlich ist die vollständige Ausbildung Fhoriahs nicht abgeschlossen und wird es vielleicht auch niemals sein, trotzdem ist Fhoriah mittlerweile in den Kreis der Weisen Frauen aufgenommen und das als Seherin. Ob es damit zu einer neuen Form der magischen Ausprägung unter den Weisen Frauen der Aijnan kommen wird, ist natürlich noch unklar. Sicher aber ist, dass Lathandra nicht der alleinige Einzelfall mehr ist und die Göttin offenbar eine gewisse Form des Seherinnentums in den Rängen der Aijnan verankert sehen will.