Die Zwerge

"...nach einer langen Zeit des Wanderns, einer sehr anstrengend Zeit, denn der Weg ging steil um diesen riesigen Berg herum, sah ich den Grund für meine Reise ... etwa 100 Schritt vor und 50 Schritt über mir endete der Pfad in einem großen, eisernen Portal, dessen Doppeltore jeweils mindestens 3 Schritt breit und 5 Schritt hoch waren. Was mich zunächst verblüffte, war die Tatsache, dass das Portal einfach nur in die Felswand eingelassen worden war, wie eine Tür in den Berg. Aber als mein Blick sich hob, erkannte ich hoch oben gewaltige Türme, die von weitem wie natürliche Felsformationen aussahen, und ich sah Zinnen, die wie gewöhnliche Steine wirkten, Schießscharten, die nur Vertiefungen zu sein schienen. Ich hätte das alles nicht bemerkt, wenn ich nicht ab und zu einen grimmigen Blick eines Wächters bemerkt hätte. So sah ich sie das erste Mal, ‚Glagnus – die Uneinnehmbare’, Herzstück des Königreiches der Zwerge hier auf Balapur, die größte ihrer Feste. In den folgenden Wochen meiner Anwesenheit in Glagnus konnte ich viel von ihrem Handwerklichen Geschick kennen lernen. Und ich muss zugeben, dass ich kaum bessere Arbeiten gesehen habe als bei den Zwergen. Ich werde in Reichtum schwimmen, wenn ich den Handelsvertrag bekomme und wenn ich nicht allzu respektlos und neugierig bin, sprich wenn ich lange genug am Leben bleiben werde..."

Aus dem letzten Brief des Kaufmanns Teras Fingel an seinen Vater:

„Ein männlicher Zwerg, ein weiblicher Zwerg? Woher soll ich das wissen, ein Zwerg halt.“ --- Worte eines Wirtes zu der Stadtwache nach einer Kneipenschlägerei.

Zwerge sind im Durchschnitt 1,35m groß und wiegen 85kg. Ihre Lebenserwartung kann gut und gern die 500 Jahres-Grenze überschreiten und sogar noch sehr viel mehr. Manche Völker der Zwerge werden zehn Mal so alt. Warum dies so ist, ist ungeklärt. Sie haben eine starke Körperbehaarung, die vor allem den Kopf und das Gesichtsfeld beinhaltet. Zwerge haben langes Haar und einen dichten Bart, wobei die Färbungen so unterschiedlich wie die Länge sein kann. An der Länge eines Bartes kann man für gewöhnlich das ungefähre Alter eines Zwerges bestimmen, je länger der Bart desto älter. Weibliche Zwerge hingegen haben keine Gesichtsbehaarung. Auch ist ihre Statur deutlich weiblich geprägt, sogar erheblich mehr, als bei menschlichen Frauen zum Beispiel. In der Regel sind sie auch kleiner und etwas schmaler als männliche Zwerge. Wenn man mal von den Hüften absieht.

Durch ihre geringe Körpergröße und dem verhältnismäßig hohen Gewicht wirken sie gedrungen, aber kaum ein Zwerg kann als fett oder dick angesehen werden, da sie eigentlich nur aus Muskeln zu bestehen scheinen. Jeder Zwerg pflegt und hegt seinen Bart wie einen Schatz, der ist ihm das Wichtigste und ein Zeichen seiner Ehre, seines Standes. Zwerge sehen gewöhnlich gut am Tage aber hervorragend im Dunkeln, dabei speziell, wenn es keine natürliche Lichtquelle wie z.B. Mond- oder Sternenlicht gibt. Gehörsinn ist normal (menschlich) entwickelt. Der Geschmackssinn ist eher als merkwürdig zu betrachten, da Zwerge einen recht herben Geschmack mögen. So schmeckt alles, was Zwerge zubereiten herb bis bitter und für andere Rassen kaum als ‚lecker’ zu bezeichnen. Die Zwerge Solabars kleiden sich recht unterschiedlich, je nachdem wo sie Leben. Auf Balapur kann man sie meist in grobem Stoff, Leder (Kleidung sowie in Rüstung) und Metallrüstungen antreffen. Auf den fortschrittlichen Welten wie Galat tragen sie meist praktische Kleidung, ohne viel Schnörkel. Die Farbe der Kleidung ist in Grau- und Brauntönen gehalten. Sie bevorzugen, egal wo sie Leben, festes Schuhwerk, am liebsten Stiefel. Schmuck ist eher selten bei Zwergen. Am häufigsten kann man einen Ring und Ohrringe sehen. Wobei der Ring meist ein Siegelring und der Ohrring eine Kreole aus entweder Gold oder Silber ist.

„Ein Zwerg, ein Fels“ --- Sprichwort auf Balapur

Zwerge sind ehrenhaft, leicht aufbrausend, mürrisch, unnachgiebig, wortkarg und besitzen eine Art von Humor, die andere Rassen oft dazu verleiten, ihre Waffen zu ziehen. Die beste Art sich einen Zwerg zum Feind zu machen ist, an seinem Bart zu ziehen (was gleichbedeutend ist, mit ihn in seiner Ehre zu verletzen) und die beste Art sich einen Zwerg zum Freund zu machen ist, ihn auf eine Sauftour einzuladen und derbe Witze über andere zu machen. Zwerge werden oft mit dem Felsen verglichen, in dem sie meist leben und dieser Vergleich trifft absolut zu.

„Wo ist der Zwerg?“ --- „Hat sich in einen Felsen gegraben.“ --- Gefährten einer Abenteuergruppe

Die Zwerge Balapurs leben im Fels, sprich in Gebirgen. Sie haben dort durch unnachgiebige Arbeit ein Höhlensystem aus dem Fels geschlagen, das es ihnen ermöglicht dort richtige Städte anzulegen. Meist sieht man von ihren Festungen kaum mehr als das Tor. Aber auch Festungen, Trutzburgen, schlagen sie aus dem Fels wie man am Beispiel ‚Glagnus’ sehen kann. In Stein- und Metallbearbeitung sind sie unübertroffen. So ist jeder Stein, jeder Fels den sie bearbeiten, ein Kunstwerk für sich, denn keine Naht kann man an einer Zwergenwand erkennen, und jedes Stück Metall, das bearbeitet wird, wird mit solch einer Sorgfalt behandelt, als wäre es ein für sich unwiederbringlicher Schatz. Dabei wird die natürliche Form des Steins, z. B., immer gewahrt. Es widerstrebt einem Zwerg, einen Fels in eine gänzlich andere Form zu bringen, sondern er ist darauf bedacht, aus der vorhandenen Form das Bestmögliche zu machen. Zwerge sind Meister der Handwerkskunst. Und in der Regel bestreiten sie ihren Unterhalt damit, Kunstwerke aus Stein, Metall, aber auch aus Edelsteinen und Edelmetallen herzustellen und diese zu exportieren. Seltener verkaufen sie Waffen und Rüstungen, die sie hergestellt haben, obwohl diese einen sehr hohen Kaufpreis erzielen würden, da kaum eine Waffe oder Rüstung an diese heran reicht, an Qualität und aussehen. Im Gegenzug importieren sie Lebensmittel, hauptsächlich Fleisch. Von Gemüse oder gar Obst halten sie wenig. Getreide importieren sie auch, wobei es nur zum backen von Brot gebraucht wird. Getreide bauen sie selber an, was aber eine andere Art des Verzehrs findet. Mit Begeisterung brauen sie ihr eigenes Bier und ihren eigenen Schnaps. Das in größeren Mengen, als sie selber konsumieren können. Andere Rassen reagieren etwas ‚allergisch’ auf diese Alkoholika. Zwerge leben in Großfamilien wobei es nicht selten vorkommt, dass vier Generationen unter einem Dach leben (oder eben Höhle). Solch eine Großfamilie wird als Clan bezeichnet.

Die Zwerge auf den fortschrittlicheren Welten leben meist in kleinen Familien eben in Wohnungen, Häuser oder Appartements. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie sich in aller Regel durch ihr Handwerk, sei es als Steinmetz, Schmied, Schlösser, Stuckateur, Juwelier oder sonst einem anderen handwerklichen Beruf.

„Komm nur her. Ich habe keine Angst zu sterben, denn ich weiß, dass ich an der Seite Grinalfs in seiner großen Halle sitzen werde und mit ihm zusammen ein großes Fest feiern werde.“ --- Berühmte letzte Worte, eines Zwerges.

Die Zwerge glauben an Grinalf. Zumindest die auf Balapur. Grinalf, der Gott für alles, hauptsächlich aber für Speis und Trank, das Schmieden und den Kampf. Jedoch wird er nicht fanatisch verehrt. Er ist halt da und gut ist, aber wenn jemand was gegen Grinalf sagt, dann wird er den Zorn der Zwerge auf sich ziehen. Des Weiteren gibt es keinen Priester unter den Zwergen, da jeder Zwerg für sich seinen Glauben an die nächste Generation weitergibt aber eher so nebenbei, es passiert halt einfach. Auf den fortschrittlicheren Welten glauben Zwerge an die jeweils unterschiedlichen Religionen, die dort vorherrschen, aber meistens sind sie überzeugte Atheisten.

"Magie? MAGIE?!!! Wenn ich so einen verdammten Sprücheklopfer in die Finger bekomme..." --- Allgemein bekannte Aussage der Zwerge.

Alle Zwerge misstrauen der Magie, oder hassen sie schlichtweg. Ein Zwerg ist davon überzeugt, das, wenn er es nicht mit seinen eigenen Händen schaffen kann, dann soll es wohl so sein. Magie ist definitiv nicht willkommen.

„FÜR DEN KÖNIG!!!“ --- Kriegsruf der Zwerge der Feste Glagnus.

Auf Balapur gibt es viele Königreiche der Zwerge. Aber es gibt keinen Adel. Nach dem König kommen die Führer der Clans, die je bedeutender die Arbeit ihres Clans ist, mehr Gehör beim König finden, z.B. steht der Clan der Bierbrauer über dem der Bergleute, der der Schmiede über dem der Bierbrauer, was nicht bedeutet, dass die niederen Clans nichts zum sagen haben, sondern nur, das der König eher auf die Sorgen und Nöte der wichtigeren Clans eingeht. Alle Zwerge hören bedingungslos auf das, was der König anordnet, aber wichtige Entscheidungen werden zusammen mit den Clanführern beschlossen.

„Wie Heilergilde? Wo kommst denn du her?“ --- Zwerge wenn sie eben danach gefragt werden.

Außer den jeweiligen Clans und eben dem König und den Clanführern ist bisweilen nichts weiter in der Art bekannt.

„Was willst du mit der Axt? Nimm sie runter. Ahhh...“ --- Worte eines Reisenden, der danach gefragt hatte.

„Gebt mir einen quiekenden Riesen zum töten“ --- Oft wiederholtes Zitat eines Zwergen-Helden.

Zumeist Streitigkeiten mit Elfenvölkern. Dauernder Kriegszustand mit Orks und anderen Viechern, denen es nach den Bodenschätzen verlangt, welche die Zwerge abbauen.

„Nichts ist so sicher, wie das Gold in deiner Hand und die Niedertracht der Elfen.“ --- Zitat, das wirklich jeder Zwerg kennt.

Mit anderen Völkern verstehen sich die Zwerge in der Regel recht gut, zumeist ist das eher ein neutrales miteinander. Elfen können sie nicht wirklich leiden, was wohl darauf zurückführt, das durch irgendeine, heutzutage kaum mehr zu bestimmende, Unstimmigkeit, sich die beiden Völker voneinander abgewandt haben, wobei die Zwerge behaupten es sei alles die Schuld der Elfen und die Elfen eben behaupten, dass die Zwerge daran schuld sind.