Baumbalz

Ach Herdorg lass den Baum doch stehen
Sprach Sastrina laut zu ihrem Mann
Im Garten hier kann er doch stehen
Uns Schatten spenden dann und wann

Der Baum er laubt im Herbste arg
Sprach Herdorg laut zu seinem Weib
Die Axt ist schnell und sie ist stark
Deswegen rück ich ihm zu leib

Sastrina seufzt und hält ihn fest
Ach lass, die Vögel klagen schon
Sie haben dort ihr trautes Nest
Und keinen andren Platz zum wohn’

Herdorg lacht, nimmt ihre Hand
Ach Weib, der Vogel zieht dann weiter
Verloren wir doch Haus und Land
Damals in der Zeit der Reiter

Sastrina schaut ihn traurig an
Genau deswegen will ich’s nicht
Will nicht sein wir Reitersmann
Der Haus und Hof, auch Nest zerbricht

Der Herdorg schaut Sastrina an
Nimmt ihre Hand in seine
Dann lass ich’s mit dem Baume dann
Mein Liebes, du das meine

Sastrina fällt ihm um den Hals
Und schaut ihn wild und glücklich an
Die Vöglein flattern gleich zur Balz
Und auch Herdorg und sein Weibe dann

(Wahrscheinlich einstmals ein Lied, ist die Melodie bis heute leider verloren gegangen. Dieser Tage wird Baumbalz rezitiert. Das Gedicht ist nicht nur bei den Alten Völkern bekannt und beliebt, sondern auch bei den Galatern, allein die Namensstruktur sagt auch deutlich aus, dass es ursprünglich aus dem galatischen kommt.)